Visit Berlin präsentierte am Donnerstag, 30. September im Signau House die Neuigkeiten aus der Hauptstadt Deutschlands in Form einer Präsentation, gehalten von Burkhard Kieker (CEO Visit Berlin) und Catarina Erceg (Market & Media Relation Manager Visit Berlin).
Berlin is back: In den 18 Monaten Corona-Krise sei in Berlin viel passiert. «Durch die anhaltende Pandemie erhielten viele grosse Neuigkeiten nicht die verdiente Aufmerksamkeit», so Burkhard Kieker. Der Geschäftsführer ist aber in erster Linie froh, dass die zusammengeklappte Kulturszene Berlins langsam aufatmen kann – denn seit Juli 2021 sei das Geschäft wieder da. «Im August waren wir sogar bereits wieder auf dem Niveau von 2019», fügt er an.
«Es freut uns alle sehr, dass der Spirit, die Künstler, die Ateliers, das Nachtleben, also das was Berlin grösstenteils ausmacht, die Krise überstanden haben und Berlin erhalten bleiben», so Burkhard Kieker.
Auch die beliebten Berliner Weihnachtsmärkte werden in diesem Jahr wieder stattfinden. Laut Kieker sind es zwar nicht wie zu den besten Zeiten um die siebzig Weihnachtsmärkte, sondern nur um die Fünfzig. Im Moment werde das Schutzkonzept für die nächsten Monaten besprochen. «Es gibt zwei Möglichkeiten, entweder 3G oder 2G». so Kieker.
Die kommende Messe ‘Internationale Grüne Woche’ werde mit 2G durchgeführt. Bei so grossen Messen könnte sich das etablieren – wie es mit der ITB Berlin aussieht, weiss man aber bei Visit Berlin bisher nicht.
Der neue Flughafen ist endlich offen
Eine der wichtigsten News – eine auf die nicht nur Berlin seit Jahren gewartet hat, ist die Eröffnung des neuen Flughafen BER. Der am 31. Oktober 2020 eröffnete Airport ersetzte den Flughafen Berlin-Tegel, von dem im November 2020 das letzte Flugzeug abhob. Auf dem Tegel-Gelände entstehen nun 10’000 neue Wohnungen. Aus dem Flughafengebäude wird eine Universität errichtet.
Die Berliner freuen sich ausserdem über ihr traditionsreiches Naherholungsgebiet. Denn der ehemalige Flughafen Tempelhof ist laut Visit Berlin wieder ein Volkspark.
Ursprünglich war das Tempelhofer Feld Berlin ein Parade- und Exerzierplatz. Am Wochenende und an Feiertagen – sobald das Militär den Platz räumte – strömten die Berliner zu Tausenden von Berlin nach Tempelhof, um dort ihre Freizeit zu verbringen. Anfang der 1920er Jahre entstand dort der Flughafen Tempelhof. Nach der Schliessung des Flughafens im Jahr 2008 hat Berlin die 386 Hektar grosse Freifläche und eines der grössten Gebäude der Welt in zentraler Lage für die öffentliche Nutzung zurückgewonnen.
Heute bietet das Areal eine sechs Kilometer Fahrrad-, Skater- und Joggerstrecke, zweieinhalb Hektar Grillfläche, eine rund vier Hektar grosse Hundewiese sowie einen riesigen Picknick-Bereich.
Im Herbst 2022 wird der ehemalige Flughafen-Tower am westlichen Kopfgebäude nach umfassender Sanierung als erster touristischer und kultureller Ort am Flughafen Tempelhof für Besucherinnen und Besucher geöffnet.
Berlin-Mitte ist vollendet
In der Coronakrise gab es Bewegung im historischen Zentrum der Hauptstadt: Eingebettet in die geschichtliche Stadtlandschaft von Museumsinsel, Berliner Dom, Kronprinzenpalais und Nikolaiviertel ist ein neues weltoffenes Forum für Kultur, Kunst und Wissenschaft entstanden.
Nach drei Jahrzehnten Debatte wurde in diesem Sommer das Humboldt Forum im wiederaufgebauten Berliner Schloss eröffnet. Das Jahrhundertprojekt mit seinen unzähligen Facetten ist laut Kieker so spektakulär wie das Louvre oder das British Museum und ist sogar unterirdisch mit der gleich gegenüberliegenden Museumsinsel verbunden. Das Humboldt Forum erstreckt sich – weithin sichtbar – auf einer Fläche von rund 30’000 Quadratmetern.
©Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss / Foto: Alexander Schippel
Metrosightseeing in Berlin
Touristen können Berlins Sehenswürdigkeiten seit diesem Sommer schnell und bequem mit der neuen U-Bahnlinie U5 entdecken. Vom Hauptbahnhof zum Reichstag, über den Berliner Zoo, bis hin zu den Gärten der Welt können, ohne Umsteigen, über 20 Sehenswürdigkeiten besucht werden.
Geschichten zum Anfassen
Visit Berlin hat in diesem Jahr die neue multimediale Story App «About Berlin» lanciert. Die kostenlose App präsentiert Geschichte zum Anfassen, bewegende Geschichten und unbekannte Seiten von Politik, Gesellschaft und Historie aus verschiedenen Zeitabschnitten. Thematische Touren nehmen Touristen mit auf eine Reise durch Berlins Geschichte.
Was die Zukunft bringt
Im Januar 2022 ziehen zwei Museen in das neue Humboldt Forum ein: Auf den riesigen Ausstellungsflächen des zweiten und dritten Obergeschosses präsentieren sich die Objektsammlungen des Ethnologischen Museums und des Museums für Asiatische Kunst. Im Sommer 2022 wird dann auch der Ostflügel des Humboldt Forums mit weiteren grossen Einführungs- und Wechselausstellungsflächen Besucher*innen Willkommen heissen.
Ebenfalls 2022 wird am Kulturforum nach vielen Jahren die frisch sanierte Neue Nationalgalerie wieder geöffnet. Gleich nebenan befindet sich das neue Museum des 20. Jahrhunderts im Bau, welches 2026 fertig gestellt wird und ergänzend die umfangreiche Sammlung der Neuen Nationalgalerie ausstellen wird.
Bereits seit Sommer 2020 wird für alle sichtbar die bestehende Ufermauer am Spreekanal vor dem Humboldt Forum zurückgebaut. Hier wird ab Januar 2022 eine riesige, 38 Meter breite Sitzstufenanlage errichtet, die zu dem zukünftigen Flussbad hinunterführen wird. Das Areal des Flussbades, welches in ein paar Jahren gebaut werden soll, wird von der Fischerinsel bis zur Spitze der Museumsinsel am Bode-Museum reichen.
(Yannick Suter)
