«Leider hat sich der Sauftourismus noch einmal deutlich verstärkt»

Der neue Präsident der Hoteliers an der Playa de Palma beklagt einen Rückfall in alte Zeiten.
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Der neue Hotelierpräsident der Playa de Palma auf Mallorca, Pedro Marín, ist entsetzt: «Leider hat sich der Sauftourismus noch einmal deutlich verstärkt», sagt er in einem Interview mit der «Mallorca Zeitung». Die Polizei habe nichts getan, um die Exzesse auf der Strasse zu stoppen, klagt der Direktor des familieneigenen Hotels Playa Golf.

Während der Pandemie seien die Menschen etwas entspannter auf die Insel gekommen. Schon 2022 sei es indes schon deutlich heftiger geworden. «Aber in diesem Jahr sind wir wieder in die Dynamik von 2017 und 2018 zurückgefallen», so Marín. «Es kommen sehr viele grössere Gruppen, und viele von ihnen bereiten sich schon zu Hause richtiggehend auf unkontrolliertes Feiern vor.»

Die Bemühungen, die Playa de Palma aufzuwerten hätten bisher nicht gefruchtet, stellt er desillusioniert fest. «Im Gegenteil, wir haben einen Schritt rückwärts gemacht. Ein drastisches Durchgreifen gegen die Exzesse erscheint mir deshalb als verzweifelte, aber einzig mögliche Massnahme, um dieses Verhalten zu verhindern.»

Die Schuld sieht er bei der Inselverwaltung. Diese habe nicht verstanden, «wo das Problem liegt, in den Supermärkten, die bis 6 Uhr morgens Alkohol verkaufen, auf der Strasse mit den Strassenverkäufern, in der Prostitution, in organisierten Diebesbanden». Stattdessen würden Verfahren gegen Hotels eingeleitet, wenn eine Informationsbroschüre nicht aufliege. (TI)