Mallorca: «Leichte Rückgänge sind akzeptabel»

Iago Negueruela, neuer Tourismusminister der Balearen, über die Entwicklungen im Tourismus.
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Der 39-jährige Iago Negueruela sieht sich als neuer Tourismusminister der Balearen mit dem ersten Besucherrückgang auf Mallorca seit Jahren konfrontiert. Allerdings sieht er dies durchaus nicht als Problem und relativiert: Im Mai habe es einen Besucherrückgang von weniger als zwei Prozent gegeben. «Leichte Rückgänge sind angesichts der bisherigen Rekordzahlen akzeptabel», so Negueruela in einem Interview mit der «Mallorca Zeitung».

Airbnb nach wie vor ein Problem

Natürlich seien Reiseziele wie die Türkei oder Tunesien mitunter ein Grund für die etwas schwächeren Zahlen. Aber: Die Flughafen-Zahlen seien bisher positiv – «auch wenn sicherlich nicht alle Gäste in den Hotels absteigen.» Will heissen: Nach wie vor buchen die Touristen über Aibnb; obwohl dem Portal mittlerweile Rekordstrafen drohen. «Wenn Airbnb die Gesetzte nicht respektiert, müssen wir härtere Massnahmen ergreifen», so Negueruela.

Touristensteuer wird nicht gesenkt

Negueruela ist der Ansicht, dass die Touristensteuer von grundlegender Bedeutung für die Balearen sei – und will sie dementsprechend nicht senken; obwohl dies viele Hoteliers auf der Insel fordern. Man werde aber prüfen, wie sich die Verwendung der Gelder aus den Touristensteuer optimieren liessen. Zudem diene der Umwelt- und Landschaftsschutz dem Tourismus. «Aber natürlich lässt sich darüber reden, ob wir mehr Geld für die Modernisierung von in die Jahre gekommenen Tourismuszonen bereitstellen müssen.»

«Exzesse von Touristen finden nicht nur in den Hotels statt»

Die neuen Gesetzesvorgaben gegen (Sauf-) Exzesse im Tourismus sieht Negueruela durchaus positiv. Aber: «Exzesse von Touristen finden nicht nur in den Hotels statt, auch wenn bestimmte All-Inclusive-Angebote sie fördern dürften.» In den Problemzonen auf Mallorca müsse man diesbezüglich allenfalls nochmals über die Bücher: «Wir können nicht zulassen, dass dort zu jeder Tageszeit Unmengen von Alkohol zu Dunmpingpreisen unter die Leute kommen.» Deshalb müsse man die Angebote wie Pub-Crawling limitieren. (TI)