Montenegro – Land mit Weitsicht

TRAVEL INSIDE-Reporter Silvio Weilenmann war mit Air Montenegro und Visit Montenegro im Land auf der Balkanhalbinsel.
Wow-Effekt: Blick auf Bucht von Kotor. ©SW

Ganz grosses Kino: Der Ausblick von Krstac über den einmaligen Serpentinenhang in der steil aufragenden Felswand oberhalb der Bucht von Kotor. Eine der wohl schönsten Weitblicke der Welt. Die Strasse mit 16 Haarnadelkurven hinunter an die fjordartige Küste, abenteuerlich, da kommt echtes Gänsehautfeeling auf.

Aufatmend unten angekommen, am Ende der Bucht, auf einer dreieckigen Halbinsel, liegt Kotor, die alte mediterrane Handels- und Hafenstadt. Ein eigentlicher Sehnsuchtsort. Die von Mauern umgebene Altstadt präsentiert sich als wunderbares Architektur-Ensemble. Eine der besterhaltenen mittelalterlichen Siedlungen des Mittelmeers, Unesco-Weltkulturerbe.

 

Man könnte stundenlang durch die engen Gassen schlendern und hier und da eine Erfrischung in einem der zahlreichen, schmucken Restaurants geniessen. Aber der neugierige Blick geht weiter entlang der 30 km langen Küste.

Eiland ‘Maria vom Felsen’, Perast. ©SW

Nächstes Ziel: Perast. Montenegrinische Kleinstadt mit dem mildesten Klima und den meisten Sonnenstunden im Jahr. Einst ein aufstrebendes Seefahrerzentrum, heute ein beliebtes Ausflugsziel.

Ein echter Blickfang: Die Sicht auf das künstlich aufgeschüttete Eiland ‘Maria vom Felsen’ mit pittoresker Kirche, gleich gegenüber liegt die ehemalige Klosterinsel ‘Heiliger Georg’, besser bekannt als Sveti Dorde. Beinahe schon kitschige Bildersujets sind garantiert. Kulinarische Köstlichkeiten bietet im Ort das Hotel-Restaurant Conte, direkt an der Uferpromenade gelegen. Milosevic Djordje serviert mit einem herzhaften Lächeln frischen Fisch und kühlen Weisswein. Ein Genuss!

Facettenreiche Einblicke

«Als bei der Entstehung unseres Planeten die Perlen verteilt wurden, wurden sie mit vollen Händen in Montenegro verteilt.» Mit dieser adaptierten lyrischen Ausdrucksweise hat der englische Dichter Lord Byron Ende des 18. Jahrhunderts den Kleinstaat mit höchster Begeisterung beschrieben.

Skutarisee ©SW

Eine der Perlen: Skutarisee. Der unweit der Hauptstadt Podgorica gelegene grösste See der Balkanhalbinsel beheimatet eine einmalige Tier- und Pflanzenwelt. Das 368 qm grosse Schutzgebiet ist beispielsweise wichtig als Brut- und Rastplatz für Zugvögel aus Nordeuropa.

Ein Paradies für Ornithologen. Die Bootsfahrt auf dem Skutarisee eröffnet beinahe unendliche Einblicke bis auf Albanien, am Ende des Horizonts. Ein Farbspektakel mit ständig sich wechselnden Schattierungen, wunderbar beruhigend und aufregend gleichzeitig.

Ganz andere Blickwinkel ermöglicht eine Fahrt in die montenegrinische Bergwelt. Nur drei Stunden von der Küste entfernt, taucht der Besucher ein in einen der letzten urzeitlichen Wälder Europas. Im Biogradska Gora Nationalpark leben mehr als 150 Vogelarten, Bären streifen durch die Natur und über fünfhundert Jahre alte Bäume prägen die Landschaft. Idyllischer Ausgangspunkt ist der Lake Biograd. Zeit und Raum verschwinden auf dem drei Kilometer langen Weg rund um den See. Die Gedanken fliegen weg in ein längst vergessenes Paradies.

Drei Beispiele, jedes für sich ein faszinierender Blickfang, die zeigen, wie vielfältig die geografisch überschaubare Destination Montenegro ist. Eine wunderbare Vielfalt in der Einheit. Ein Reiseland, das couragiert und entdeckerfreudig zu erkunden ist.

Schweizer Reisebüroprofis heiss begehrt
Leandra Willi von Hotelplan (li.) war Nonstop im Gespräch. ©SW

Auf Einladung von Air Montenegro und der nationalen Tourismus Organisation hat ein halbes Dutzend Reiseprofis an einer mehrtägigen Studienreise teilgenommen.

TRAVEL INSIDE war mit dabei und wurde Augenzeuge eines unerwarteten Phänomens. Auf dem Reiseprogramm stand ein Workshop mit regionalen touristischen Leistungsträgern.

Die Einladung hatte einen durchschlagenden Erfolg. Nicht weniger als 52 montenegrische Anbieter wollten die Schweizer Reisefachleute treffen. Auch eine Fernsehstation nahm die Gesprächsplattform zum Anlass, einen Bericht mit Interviews zu produzieren. Der ursprünglich geplante lockere Gedankenaustausch wurde für alle Beteiligten zur dreistündigen Knochenarbeit. Und zum Beweis, dass der Quellmarkt Schweiz in Montenegro offensichtlich auf überdurchschnittlich grosses Interesse stösst.

Silvio Weilenmann, Podgorica