Sierra Leone entwickelt sich zur Ökotourismus-Destination 

Nachhaltiger Tourismus in Westafrika.
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Am 29 Juni ist der Internationale Tag der Tropen. Der Aktionstag soll daran erinnern, dass in den tropischen Klimazonen ein Grossteil der Weltbevölkerung und eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt leben, die es nachhaltig zu schützen gilt.

Die tropische und aufstrebende Tourismusdestination Sierra Leone, im Westen Afrikas, ist auf dem Weg genau das zu tun. Denn eines der Ziele der nationalen Tourismusstrategie von Sierra Leone ist es, den Tourismus auf eine nachhaltige, sozial und ökologisch verträgliche Art und Weise weiterzuentwickeln.

Ökotourismus spielt als Beitrag zum Umweltschutz und zur Verbesserung der Lebensbedingungen der Bevölkerung eine wichtige Rolle in Sierra Leone. 

31 Schutzgebiete mit viel Potenzial 

Die Tropendestination Sierra Leone verfügt über 31 Schutzgebiete. Viele von ihnen sind unberührte Wildnisgebiete, in denen sich die umliegenden Dorfgemeinden für einen nachhaltigen Tourismus einsetzen. 

Das Tiwai Island Wildlife Sanctuary im tropischen Regenwald im Südosten des Landes beheimatet eine Population der seltenen Zwegflusspferde, mehr als 135 verschiedene Vogelarten und eine der höchsten Konzentration und Diversitäten von Primaten weltweit.

Auf der Fluss-Insel befindet sich ein Ökotourismus-Camp, alle Einnahmen aus dem Tourismus werden reinvestiert und unterstützen die lokalen Gemeinden. Mit Unterstützung des nationalen Tourismusministeriums sind weitere Öko- Chalets am beeindruckenden Moa-Fluss kurz vor der Fertigstellung. 

Jaibui Island liegt auch wie Tiwai Island im Moa Fluss. In Zusammenarbeit mit sieben Gemeinden in der Lower Kambama Region wird der Bau von zwei geplanten Öko-Lodges finanziert. Die Lodges liegen an den Stromschnellen und Strände des Moa-Fluss und beinhalten unter anderem Affenbeobachtungsstationen.

Gemeinsam mit den Gemeinden, internationalen Wissenschaftlern und Volunteers werden Wald- und Wildschutzpläne entwickelt sowie Biodiversitätsforschung betrieben und der Ökotourismus auf der Insel entwickelt. Die erste Öko-Lodge von Jaibui in traditioneller Architektur wurde 2018 errichtet. 

Tasso Island ist eine der grössten Inseln in der Nordwestprovinz von Sierra Leone und liegt in der Mündung des Sierra Leone Flusses. Während der Kolonialzeit diente die Insel als Sklaveninsel. Heute leben mehr als 6000 Menschen auf der Insel. Das Tasso Ecotourism Project besteht aus fünf Holzchalets direkt an einem Sandstrand und einem Restaurant im Regenwald mit Blick auf den Sierra Leone River.

Besucher haben die Möglichkeit das Leben der lokalen Fischergemeinden kennenzulernen und zu erfahren, wie im Obst- und Gemüsegarten des Camps Ananas, Bananen, Maniok, Melonen, Gurken, Tomaten, Paprika und Chilis angebaut werden. 

Mehr als nur ein Zuhause für Schimpansen 

Einer der bekanntesten Anziehungspunkte des Ökotourismus in Sierra Leone ist das Schimpansen- Schutzreservat Tacugama in dem tropischen Bergwald unweit der Hauptstadt Freetown. Neben dem Betrieb einer Auffangstation kümmert sich Tacugama auch um den Erhalt des natürlichen Lebensraums der Schimpansen und setzt sich auch auf politischer Ebene für die Förderung des Naturschutzes in der Region ein.

Und dieses Engagement ist von Erfolg gekrönt, denn die Schimpansen-Population ist stark gestiegen und Tacugama hat sich schnell zu einem der weltweit wichtigsten Schutzreservate für Schimpansen überhaupt entwickelt. Umweltbildung wird in Tacugama grossgeschrieben. Einheimische und Schulklassen kommen regelmässig nach Tacugama, um zu lernen, wie sie ihre Umwelt erhalten können. Das erfahrene Tacugama-Team engagiert sich auch für den Schutz und Weiterentwicklung weiterer Nationalparks in Sierra Leone. 

Besucher können in Tacugama in originellen Öko-Lodges direkt im Dschungel übernachten und das Naturreservat über mehrere Tage geniessen, erkunden und sich auch selbst engagieren. Alle Einnahmen der Öko-Lodges fliessen wieder zurück in die Naturschutzprogramme von Tacugama. (TI)