Immer wieder ist zu hören, dass Afrika «gut laufe»; in der letzten Ausgabe von TI etwa berichteten die Veranstalter von zweistelligen Zuwächsen für das Südliche Afrika, trotz dem stärker werdenden südafrikanischen Rand und den höheren Preisen. Im Norden ist derweil von einem Ägypten-Revival zu hören.
Der Analyse-Dienstleister Forwardkeys hat die Zahlen nun einmal im Detail ausgewertet. Sie sind eindrücklich: In den ersten sieben Monaten des Jahres stieg die Anzahl der internationalen Einreisen auf dem ganzen afrikanischen Kontinent um 14%. Es wird dabei nicht zwischen touristischen und geschäftlichen Reisen unterschieden. Sämtliche Regionen der Welt trugen zu diesem Wachstum bei (siehe Grafik oben); aus dem Quellmarkt Europa etwa, der jeweils fast die Hälfte der Einreisen ausmacht, kamen 13% mehr Gäste.
Die stärksten Zuwächse zählten die Länder in Nordafrika, die in den letzten Jahren unter den Nachwirkungen des Arabischen Frühlings zu leiden hatten. Ägypten legte um 25% zu, Marokko um 21%, Tunesien gar um 34% (siehe Grafik unten). Die beiden letztgenannten Länder profitierten auch von gelockerten Visa-Bestimmungen für chinesische Gäste; die Ankünfte aus China nahmen im Marokko um 450% und in Tunesien um 250% zu.
Basierend auf seiner riesigen Datenbank – pro Tag werden rund 17 Millionen Buchungsdaten analysiert – wagt Forwardkeys auch einen Ausblick auf den Rest des Jahres. Dieser sieht sogar noch besser aus als der bisherige Jahresverlauf: Die Anzahl gebuchter Flugreisen nach Afrika liegt global gesehen zurzeit bei +16,8%. Auch hier tragen wieder alle Regionen der Welt zum Wachstum bei (siehe Grafik unten). Forwardkeys hat sich speziell auch noch Ostafrika angeschaut: Dort liegt das prognostizierte Wachstum aus Europa bei 23%. (SJ)
