Sri Lankas Tourismus empfindlich getroffen

Infolge der Anschläge wurden weltweit Buchungen im grossen Stil annulliert.

Nach den Terroranschlägen auf Kirchen und Luxushotels in Sri Lankas Hauptstadt Colombo steht dem lokalen Tourismussektor wohl düstere Zeiten bevor: Eine Analyse von Forward Keys zeigt, dass Sri Lanka nach den Terroranschlägen vom Ostersonntag von einer Flutwelle von Annullierungen heimgesucht wurde. Das spanische Analyse-Unternehmen prognostiziert zukünftiges Reiseverhalten durch die Analyse von bis zu 17 Millionen Flugbuchungen pro Tag.

Grosser Anstieg bei den Stornierungen

In den drei Tagen unmittelbar nach den Bombenanschlägen stiegen die Stornierungen bestehender Buchungen um 86,2%, während die Neubuchungen zurückgingen, weil Veranstalter alle Reisen in das Land annullieren. In den wichtigsten Quellmärkten Sri Lankas stornierten mehr Passagiere bestehende Flüge, als am gleichen Tag des Vorjahres gebucht wurden. In der Reihenfolge ihrer Grösse umfasst dies Indien, China, Grossbritannien, Australien, Deutschland und Frankreich. Die Forward-Buchungen für Juli und August, die per 20. April um 2,6% über dem Vorjahr lagen, sanken per 23. April auf 0,3%.

Kritischer Moment

Vor den Gräueltaten am Ostersonntag verzeichnete die Tourismusbranche Sri Lankas ein gesundes Wachstum. Die Flugbuchungen nach Sri Lanka im Jahr 2019 (1. Januar bis 20. April) lagen um 3,4% über dem Vergleichszeitraum 2018. Die grössten Quellmärkte waren  dabei Russland, Australien und China, welche ein Besucherplus von 45,7%, 19,0% bzw. 16,8% verzeichneten. (TI)