Touristensteuer auf den Balearen ein Erfolg

Mit den Einnahmen wurden seit 2016 mehr als 200 Projekte realisiert.

Die Nachhaltigkeits-Förderung auf den Balearen ist ein Erfolg. Laut Vicent Torres, stellvertretender Direktor der Agentur für Tourismusstrategie der Balearen konnten aus den Einnahmen der sogenannten Touristensteuer, die auf den Inseln Mallorca, Ibiza, Menorca und Formentera bereits seit 2016 erhoben wird, mehr als 200 Projekte zum Schutz der Umwelt realisiert werden.

Insgesamt seien bis dato fast EUR 340 Millionen durch die Abgaben der Balearen-Besucher eingenommen worden. Sie dienen unter anderem zum Erhalt der Umwelt sowie des historischen und kulturellen Erbes und zur Förderung des nachhaltigen Tourismus und der Nebensaison. Ausserdem sollen die Beiträge in die wissenschaftliche Forschung, die sich mit dem Klimawechsel beschäftigt, fliessen. Ein weiteres Anliegen ist die Verbesserung der Ausbildung und die Gewährleistung von sozial verträglichen Mieten.

Als Ganzjahresziel vorgesehen

Um die Auswirkungen des Fremdenverkehrs auf die Umwelt zu reduzieren, gilt es, die Balearen als Ganzjahresziel zu etablieren. So wurde beispielsweise 2016 die Kampagne «Better in Winter» gestartet. Auch werden saisonunabhängige Produkte wie Gastronomie, Kultur, Sport, Gesundheit und Wohlbefinden gefördert. Mehrere Hunderttausend Euro flossen zudem in die Installation von Solarzellen für Unternehmen aus der Fremdenverkehrsbranche. Ebenso wie zu Errichtung von öffentlichen Ladestationen für E-Fahrzeuge.

Alternative Transportmöglichkeiten finden Besucher auch in Naturräumen wie im mallorquinischen Formentor. Hier konnte durch den Einsatz eines Shuttle-Busses zum Strand und dem Leuchtturm der Fahrzeugverkehr um 78 Prozent reduziert werden. Und auch der Zugang für Fahrzeuge zur Insel Formentera wurde reguliert.

Saubere Inseln im Jahr 2050

Ambitioniert sind auch die neuen Regelungen, mit denen die Balearen dem Klimawandel den Kampf ansagen. Sie sollen einen effektiven Übergang zu sauberen Energiearten gewährleisten mit dem Ziel, im Jahre 2050 100 Prozent saubere Inseln zu haben. Die Voraussagen für 2030 sehen 35 Prozent erneuerbare Energie, einen Rückgang des Energieverbrauchs um 23 Prozent und eine Verringerung der Schadstoffemissionen um 40 Prozent vor. Dafür sollen Solarzellen auf grosse Parkhäuser und auf Neubauten installiert sowie Kraftwerke sukzessiv geschlossen werden.

Weiter will man die CO2-Emissionen unter anderem durch die Errichtung von 1000 Ladestationen für elektrischen Fahrzeuge bis 2025 verringern. Bereits ab dem kommenden Jahr sollen die Flotten der Mietwagenunternehmen auf elektrische und schadstofffreie Fahrzeuge umgestellt werden; wobei die Umstellung bis 2035 vollzogen sein soll. Zudem gilt ab 2025 ein Verbot von Autos und Motorräder mit Dieselmotor ab 2025, ab 2035 wird dieses auf weitere kontaminierte Fahrzeuge ausgeweitet.

Cabrera-Nationalpark ausgeweitet

Ein weiterer Erfolg ist sei die Erweiterung der Fläche des Cabrera-Nationalparks. Das Schutzgebiet konnte von 10’000 auf fast 90’000 Hektar verneunfacht werden und ist somit der grössten Meeresnationalpark im westlichen Mittelmeerraum. Das Gebiet liegt südlich von Mallorca, besteht aus einer Hauptinsel sowie 18 kleineren Inseln und bietet bedrohten Arten wie Korallen, Delfinen und Walen Schutz. Die Höhe der Touristensteuer richtet sich nach der Art der Unterkunft, der Aufenthaltsdauer sowie der Reisezeit. Sie bewegt sich zwischen 25 Cent und 4 Euro am Tag, wobei Minderjährige unter 16 Jahren davon befreit sind. (TI)