Die grösste Reisemesse der Welt ist wieder abgesagt

Die ITB Berlin findet auch in 2022 nur digital statt.
© ITB Berlin

Aufgrund der Verschlechterung der epidemiologischen Lage und deren Auswirkung auf die Tourismusbranche hat sich die Bernexpo Groupe bereits vor einer Woche dazu entschlossen, sowohl die Ferienmesse Bern, wie auch die Fespo und Golfmesse in Zürich im Januar 2022 abzusagen.

Nun musste auch die weltgrösste Reisemesse, die ITB Berlin, die vom 9. bis 13. März 2022 stattfinden sollte, abgesagt werden. Noch vor wenigen Wochen herrschte die Überzeugung vor, die ITB in Berlin durchführen zu können – mit den strengen vom Berliner Senat vorgeschriebenen Zugangsbeschränkungen.

Angesichts der inzwischen hohen Inzidenzraten, der Bedrohung durch die neue Omikron-Variante und der immer strengeren Einreisebedingungen vieler Staaten haben sich die Macher nun doch zu einer Absage der Messe entschlossen.

David Ruetz, Head of ITB Berlin © ITB

«Das Problem ist die fehlende Planungssicherheit für die Aussteller und Besucher», sagt ITB-Chef David Ruetz gegenüber «fvw.de». «Niemand kann derzeit sagen, wie sich die Corona-Situation weiterentwickeln wird.» Eine kurzfristige Absage wie im vergangenen Jahr soll vermieden werden.

«Wir bedauern diese Situation sehr», ergänzt Ruetz. «Als Veranstalter haben wir alles darangesetzt, wieder eine physische ITB Berlin in der deutschen Hauptstadt möglich zu machen. Insbesondere in diesen Zeiten benötige die Branche Orientierung, Austausch und Inspiration. Der jüngste Blick auf die Corona- Lage und die damit einhergehende Verschärfung der Regeln lassen uns allerdings keine andere Wahl, als das Konzept für 2022 nochmals anzupassen und unseren nationalen und internationalen Ausstellern und Besucher*innen noch vor der Weihnachtspause Klarheit und die dringend benötigte Planungssicherheit zu geben.»

Digital wie in diesem Jahr

Gecancelt ist die Messe als Präsenzveranstaltung. Wie bereits im vergangenen Jahr wird der Kongress wieder in digitaler Form stattfinden. Die Veranstaltungen aller drei Tage werden vom 9. bis 11. März 2022 gestreamt werden.

«Auch wenn eine persönliche Messe nicht möglich ist, so müssen wir die inhaltliche Diskussion über die Zukunft der Branche natürlich führen», sagt Ruetz. Im Mittelpunkt des Kongresses soll das Thema Resilienz stehen: Wie kann sich die Branche krisenfester machen? Wie bereitet man sich auf künftige Pandemien oder ähnlich gravierende Ereignisse besser vor?

«Selbstverständlich haben wir auch eine Verschiebung der ITB Berlin in den Sommer in Betracht gezogen, aber in Abstimmung mit unseren Partnern den für die Reisebranche wichtigen Zeitpunkt Anfang März belassen, da die Sommermonate die operative Hauptphase für Reisen und Tourismus darstellt. Der jährliche Termin der ITB Berlin ist bewusst gewählt, da unsere Kunden ihre Geschäftsabschlüsse grösstenteils jetzt bzw. um den Monat März herum tätigen», kommentiert Martin Ecknig, CEO Messe Berlin.

Informationen zum neuen Konzept sind ab Januar tagesaktuell unter itb.com erhältlich. Im FAQ werden Fragen rund um das Thema Stornierung, neue Teilnahmebedingungen sowie Ticketing und Digital Business Day beantwortet.

Zusätzlich soll am 17. März 2022 ein sogenannter Business-Day stattfinden. Auch das Speed-Networking, das die ITB bereits vor Corona eingeführt hatte, wird nun ins Digitale verlegt. Virtuelle Messestände wird es im kommenden Jahr allerdings nicht geben.

Geplant sind zudem mehrere «kleine ITBs», die im Laufe des kommenden Jahres dezentral stattfinden sollen. In Form einer Roadshow will die Messe dann verschiedene Städte in Europa besuchen. Genaue Termine und Orte stehen noch nicht fest.

Alle Aussteller für die grosse Messe im März erhielten ihre Anzahlungen komplett zurück, versicherte Ruetz gemäss «fvw.de». Auch bereits gebuchte Tickets würden zurückgezahlt.

Kürzlich wurde auch die Reisemesse Hamburg abgesagt. Mit der Absage der Stuttgarter CMT wird stündlich gerechnet. (TI)