Droht jetzt das Zertifikatschaos?

Der SRV hat die Problematik der ablaufenden Covid-Zertifikate bei den Behörden deponiert.
Tempi passati: Walter Kunz hat fast 24 Jahre dem SRV gedient. Jetzt wird er Ombudsman der Reisebranche..

Diese Schlagzeile «Vor den Sommerferien laufen 2,3 Millionen Zertifikate aus» aus dem «Blick» vom Donnerstag, 21.4. lässt befürchten, dass auf die Branche wieder Probleme zukommen, denn viele beliebte Reiseländer verlangen nach wie vor ein gültiges Impfzertifikat für die testfreie Einreise.

Gemäss Walter Kunz, Geschäftsführer des SRV, hat der Verband diese Problematik schon längst bei den zuständigen Behörden, d.h. beim Bundesamt für Gesundheit (BAG) deponiert. Dieses führt Gespräche mit der Parallelbehörde bei der EU, wobei nicht sicher sei, ob es zu einer einheitlichen Lösung kommen wird. Anfangs Mai, anlässlich des nächsten Meetings zwischen BAG und SRV, erwartet Kunz zumindest einen Zwischenbericht.

Wie so vieles hat die, durch die ablaufenden Zertifikate entstehende Unsicherheit, zwei Seiten. Einerseits könnte es Reisewillige vom definitiven Buchen abhalten. Andererseits, so Walter Kunz, kann diese auch eine weitere Chance für die Reisebüros sein. Konsumenten haben kaum den Überblick über die jeweils aktuellen Bedingungen der einzelnen Länder und sind deshalb auf die Unterstützung der Reiseberater angewiesen.

Das Beispiel Italien, das per 30. April 2022 die Zertifikatspflicht im öffentlichen Verkehr und im Innenbereich von Restaurants, Bars und Discos abschafft, zeigt auch, dass sich das Problem bis zu den Sommerferien für viele Länder von selbst lösen könnte. (BRA)