Edelweiss geht zuversichtlich in den Sommer 2022

Nicht nur die Flugziele sondern auch die Anzahl Flüge werden massiv ausgebaut.
Bernd Bauer, CEO (r) und Patrick Heymann, CCO (l) an der Pressekonferenz im Edelweiss Café, Zürich Flughafen © BRA

Das Edelweiss-Führungsteam mit Bernd Bauer, CEO, und Patrick Heymann, CCO, sehen dem kommenden Jahr optimistisch entgegen. An einer Medienkonferenz am Dienstag, den 7. Dezember, gaben sie Auskunft über die aktuelle Lage, die Herausforderungen und über den Flugplan im Sommer 2022.

Rückblick auf 18 Monate Pandemie

Auf eine starke Wintersaison 2019/2020 folgten 18 harte Pandemiemonate. Den Sommer 2020 startete Edelweiss guten Mutes, denn Reiseverkehr zog an, allerdings nur bis die Quarantäneliste eingeführt wurde. Der Sommer 2021 wurde, wegen den Reisebeschränkungen mit Verspätung, eigentlich erst Anfang Juli gestartet. Der wichtige Monat – Juni – fehlte Edelweiss. Man sei aber für die Zukunft, auch finanziell gut aufgestellt und habe im Rücken den bis anhin noch nicht gezogenen vom Bund abgesicherten Kredit.

Grundsätzliche Herausforderungen waren natürlich die Reisebeschränkungen im Ausland und diejenigen der Schweiz. Das Nachfrageverhalten veränderte sich massiv mit Buchungsfenstern von drei bis sechs Wochen. Weitere Herausforderungen sind andere Arbeitsformen wie Homeoffice, was digital zuerst abgebildet werden musste und auch ein anderes Führungsverhalten bedingt, die Zusammenarbeit mit Zulieferern und natürlich das Thema Klima und Umwelt.

Der Sommer 2021 war auf der Kurz- und Mittelstrecke gut mit Heraklion an erster Stelle, gefolgt von Palma de Mallorca, Ibiza, Larnaca und Prishtina. Die Herausforderung auf der Langstrecke war ungleich höher, da die USA nach wie vor nicht angeflogen werden konnte. Karibik-Ziele wie Punta Cana, Cancun, Puerto Plata und San José kompensierten den Wegfall der USA einigermassen.

Aktuelle Lage Winter 2021/2022

Hier stand die Edelweiss vor riesigen Umstellungen, wurde doch die Flotte um zwei Airbus A-330  reduziert, welche an Eurowings Discover gingen. Bewusst setzt man heute auf die vier Airbus A-340, welche operationell, vor allem wegen der grösseren Reichweite, flexibler eingesetzt werden können. Diese sind Stand heute maximal ausgelastet und die Kurz- und Mittelstrecke ist auf dem gleichen Niveau wie 2019/2020. Edelweiss ist zuversichtlich, den Winter erfolgreich zu überstehen.

Bereitwillig gab die Führungscrew Auskunft zum aktuellen Thema Zwischenstopps. Auf der Kurz- und Mittelstrecke waren teilweise operationelle Probleme, wie der Vulkanausbruch auf La Palma, dafür verantwortlich. Die sehr schwierig voraussagbare Nachfrage ist ein weiterer Grund, weshalb einige Destinationen mit Zwischenstopps angeflogen werden.

Ziel sei es immer, dass die Fluggäste die gebuchte Destination am gebuchten Tag erreichen. Weil Edelweiss eigentlich eine Nonstop-Airline sei, könnten die Zwischenstopps in den Systemen aktuell gar nicht abgebildet werden. Natürlich wolle man so rasch als möglich wieder zurück zu Nonstop-Flügen, weil Dreiecks-Flüge weder ökonomisch noch ökologisch sinnvoll seien. Nachfragebedingt könnten aber einige Ziele wie Luxor, Kilimanjaro und Montego Bay gar nicht nonstop bedient werden.

Das Flugprogramm im Sommer 2022
Bergen, das neue Edelweiss-Ziel im Sommer 22 (© BRA)

Grundsätzlich werden die Frequenzen massiv erhöht, in der Langstrecke sogar beinahe verdreifacht. Auf der Kurz- und Mittelstrecke wird Edelweiss im Sommer 2022 410 Flüge pro Woche anbieten gegenüber 356 in 2021, auf der Langstrecke 57 gegenüber 21 im Sommer 2021.

Die USA sind wieder im Angebot, beginnend mit Tampa ab Anfang März, gefolgt von Las Vegas, Denver, Vancouver und Calgary. Die 2019 eingeführten Ziele Orlando und San Diego werden vorläufig noch zurückgestellt.

In Europa, nach einer Destinationsbereinigung mit der Swiss, werden neu ab 1. Juli Bergen, ab 27. März Bilbao und ab 15. April Cork angeflogen. Nach den Balearen und den Kanaren und nach Griechenland werden die Frequenzen gegenüber 2019 erhöht.

Produkt und Service

Das für 2020 geplante Bordprodukt ‘Genuss über den Wolken’ konnte wegen der Pandemie gar nicht richtig eingeführt werden. Dies soll nun nachgeholt werden. In der Langstrecken-Business Class wird der Restaurantservice angeboten und in der Economy Class ist die Edelweiss-Box wieder im Einsatz. Diese sei nicht nur ansprechender und attraktiver, sondern ermöglicht auch ein viel nachhaltigeres Waste-Management.

Investieren will Edelweiss, so CCO Patrick Heymann, in den Ausbau des Kundenservice, wofür auch Gelder zugesprochen wurden. Man wolle auf die vielen Unsicherheiten seitens Fluggästen und Vertriebspartner eingehen und auch da ‘Best in Class’ werden. Gleichzeitig startet eine schweizweite Werbekampagne, um die USA-Ziele zu fördern.

(Hans-Peter Brasser)