Fast alle Schweizer reisten 2019 ins Ausland

Aber insgesamt wurde weniger gereist als im Vorjahr.
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Die Schweizer sind grundsätzlich ein sehr reisefrohes Volk. Nur jeder zehnte blieb 2019 das ganze Jahr zu Hause, die anderen neun gingen mindestens einmal auf Reisen und übernachteten auswärts. Im Durchschnitt fast dreimal, davon zweimal ins Ausland, wie schon im Vorjahr. Insgesamt sank die Zahl der Reisen im In- und Ausland allerdings um 10% gegenüber 2018, wie aus der aktuellen Erhebung zur Tourismus-Mobilität des Bundesamts für Statistik hervorgeht.

88,2% (2018: 90,6%) der Wohnbevölkerung unternahmen im Jahr 2019 mindestens eine Reise mit einer oder mehreren auswärtigen Übernachtungen. Insgesamt belief sich die Zahl dieser Reisen auf 22,4 Millionen. Pro Person ergibt das 2,9 Reisen (2018: 3,2) mit Übernachtungen und 10,0 Tagesreisen 1. 65% (2018: 67%) der Reisen mit Übernachtungen führten ins Ausland, während die Tagesreisen grossmehrheitlich in der Schweiz erfolgten (91%), wie schon im Vorjahr.

Der allgemeine Rückgang bei mehrtägigen Reisen ist auch nach soziodemografischen Kategorien sichtbar. Weniger gereist sind im Jahr 2019 insbesondere die Frauen: Mit 2,8 Reisen pro Frau gegenüber 3,2 im Vorjahr wurde bei ihnen ein Rückgang von 12% verzeichnet.

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In der italienischen Schweiz wurden 2019 pro Person durchschnittlich 2,0 Reisen mit Übernachtungen und damit ein Rückgang von 24% registriert (2018: 2,7 Reisen). Die Deutschschweizerinnen und Deutschschweizer waren durchschnittlich 3,0-mal und die Personen aus der französischen Schweiz 2,8-mal unterwegs.

Frankreich verlor erneut
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35% (2018: 33%) der Reisen mit Übernachtungen hatten eine Destination innerhalb der Schweiz zum Ziel. Weitere beliebte Destinationen waren die Nachbarländer, vor allem Deutschland (13%) und Italien (12%). Gegenüber dem Vorjahr erneut deutlich abgenommen hat 2019 die Zahl der Reisen nach Frankreich (–23%), dessen Anteil an sämtlichen Reisen mit Übernachtungen dadurch von 10% auf 8% gesunken ist. 20% (2018: 22%) der Reisen hatten 2019 andere europäische Länder zum Ziel, bei 8% (2018: 7%) lag das Reiseziel ausserhalb Europas.

Anteil Ferienreisen sank
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Ferien und Erholung wurden  bei 63% der Reisen als Zweck genannt, das sind allerdings 10% weniger als 2018. Es folgen Besuche bei Verwandten und Bekannten (22%, 2018: 24%), wobei hier die Zahl der Auslandreisen gegenüber dem Vorjahr um 20% zurückgegangen ist. Reisen aus beruflichen Gründen machten 2019 rund 7% (2018: 6%) aller Reisen mit Übernachtungen aus; nahezu drei Viertel davon führten ins Ausland.

Längere Reisen nahmen zu
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69% (2018: 66%) der Auslandreisen waren mit vier oder mehr Übernachtungen verbunden. Reisen ins Ausland dauerten somit länger als jene innerhalb der Schweiz, bei denen es sich mehrheitlich (61%) um solche mit einer bis drei Übernachtungen handelte. Die Anzahl Reisen mit nur einer Übernachtung nahm 2019 gegenüber 2018 um 21% ab, wobei der Rückgang bei den Reisen mit ausländischer Destination besonders deutlich ausfiel (–32%).

Auslandreisen nahmen ab
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Seit 2012 ist die Zahl der Inlandreisen mit Übernachtungen mit rund 1,0 bis 1,2 Reisen pro Person und Jahr insgesamt stabil. Die Zahl der Auslandreisen näherte sich 2019 mit 1,9 wieder dem Stand von 2012, nachdem 2018 noch ein Wert von 2,2 Reisen pro Person und Jahr registriert worden war. (TI)