Festtags-Kreuzfahrten reduzieren sich auf die Kanarischen Inseln

Costa und MSC stellen ihre Italien-Schiffsreisen über die Festtage ein. Derweil starten deutsche Reedereien ihre Kanaren-Programme.
Aida Perla © Aida Cruises
Beat Eichenberger, TRAVEL INSIDE Cruise-Spezialist

Das Angebot für Kreuzfahrten-Gäste, die gerne kurzfristig ihre Festtage unter den gegebenen Covid-Massnahmen in einem schwimmenden Hotel auf hoher See verbringen möchten, präsentiert sich nochmals weiter eingeschränkt.

Hier der aktuelle Überblick:

 

Festtags-Pause von Costa und MSC

Wegen der weitreichenden Corona-Einschränkungen in Italien müssen sich die beiden Grossreedereien Costa und MSC eine vorübergehende Betriebspause verordnen: Das bereits äusserst limitierte Kreuzfahrtprogramm ab Italien wird über die wichtigen Weihnachts- und Neujahrstage eingestellt. Das betrifft konkret die einwöchigen Fahrten der MSC Grandiosa ab Genua nach italienischen Häfen und Malta, die am 20. Dezember unterbrochen werden. Das Schiff wird seinen Betrieb am 10. Januar 2021 wieder aufnehmen. Zudem wurde der für 18. Dezember geplante Neustart der MSC Magnifica mit 10-Nächte-Fahrten im westlichen und östlichen Mittelmeer auf den 15. Januar 2021 verschoben.

Auch die Costa Smeralda setzt ihre einwöchigen Italien-Fahrten ab Savona ab dem 20. Dezember aus und nimmt dieses Programm am 7. Januar 2021 wieder auf. Der zuvor auf Ende Dezember geplante Neustart der Costa Firenze verschiebt sich auf Ende Februar. Und schon zuvor hat TUI Cruises die über die Festtage geplante 35-tägige Auszeit-Reise mit der Mein Schiff 1 ab Deutschland in die Karibik und zurück abgesagt, da wegen der strengen Corona-Restriktionen kein deutscher Hafen das Auslaufen des Schiffes verantworten kann.

Es verbleiben Kanaren-Kreuzfahrten

Als einzige Alternative für die Festtage auf See zeichnen sich somit nur noch die Schiffsreisen von deutschen Reedereien in den Kanarischen Inseln ab – ausser die Corona-Situation im Archipel verändert sich kurzfristig dramatisch. Bereits Anfang November nahm TUI Cruises mit der Mein Schiff 2 Turnus-Fahrten in den Kanarischen Inseln auf und hofft natürlich, dieses Programm in den nächsten Wochen durchziehen zu können – geplant ist noch im Dezember der Einsatz einer zweiten Einheit. Erst am letzten Samstag startete Aida Cruises ihr Kanaren-Programm mit der Aida Perla und will ebenfalls ein zweites Schiff (voraussichtlich die Aida Mar) in diesem Revier positionieren. Schliesslich nimmt ab 12. Dezember auch noch die Europa 2 von Hapag-Lloyd Cruises ihren Dienst den Kanaren auf.

Es versteht sich von selbst, dass alle diese Abfahrten unter umfangreichen, strikten und von neutralen Zertifizierungsstellen geprüften Schutz-Massnahmen zur Durchführung kommen. Eine massiv reduzierte Auslastung der Schiffe, Covid-Tests sowie Testkapazitäten und professionelle medizinische Infrastrukturen an Bord gehören ebenso dazu wie die detaillierte Umsetzung der AHA-Regeln, laufende Desinfektionen oder geführte Landausflüge in der «Bubble».

«Rest der Welt» ist kaum relevant

Abgesehen von der skizzierten Entwicklungen in Europa beschränkt sich das weltweite Seereisen-Angebot derzeit nur noch auf wenige weitere Schiffe, die im asiatisch/pazifischen Raum aktiv sind. Diese legen meist punktuelle Kurzreisen auf, nehmen dabei oft nur lokale Passagiere mit (oder die Destination unterliegt noch restriktiven Einreise-Einschränkungen) und sind somit für internationale Märkte kaum relevant. Daneben verharrt, wie TI am 3.12. im Überblick aufzeigte, das gesamte, ansonst die Wintermonate dominierende USA- und Karibik-Cruise-Geschäft (aber auch Südamerika und die Antarktis) vorläufig nach wie vor im kompletten Shutdown.

Für interessierte Insider hier deshalb nur kurz zusammengefasst ein Blick auf die derzeit aktiven Schiffe im Raum Asien/Pazifik: In Tahiti verkehrt die Aranui 5 von Aranui Cruises, ab Taiwan die Explorer Dream von Dream Cruises (und möglicherweise bald auch die Costa Serena), ab Singapur die World Dream von Dream Cruises und die Quantum of the Seas von Royal Caribberan Int. und ab Japan die Asuka II von Asuka Cruises, die Nippon Maru von Mitsui O.S.K. und die Pacific Venus von Venus Cruises. Kleinere lokale Anbieter bieten zudem Great Barrier-Fahrten in Australien an, so etwa Coral Expeditions und True North Cruises ab Cairns, und in Neuseeland ist Heritage Expeditions unterwegs.

(Beat Eichenberger)