Flugpassagiere verlieren die Geduld

Damit es im Airport schneller geht, finden biometrische Abfertigungen immer mehr Zustimmung.
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Flugpassagiere werden immer ungeduldiger. Einer Iata-Analyse zufolge wünschen sie sich mehr Tempo und Komfort bei der Abfertigung. Die Skepsis gegenüber digitalen Kontrollmethoden hat abgenommen. Am alljährlichen Global Passenger Survey (GPS) haben rund 8000 Reisende aus 200 Staaten teilgenommen.

Erstaunlich bleibt, dass trotz Krisen rund um den Globus die Prioritäten beim Fliegen unverändert bleiben. Das beginnt schon beim Planen und Buchen, wo die überwiegende Mehrheit (71%) sich für den nächstgelegenen Flughafen entscheidet. Die Nähe vom Wohnort ist sogar noch wichtiger als der Ticketpreis, der nur für 31% bei der Flughafenwahl eine Rolle spielt.

Dabei buchen über die Hälfte (52%) direkt bei der Airline. Doch egal, wo und wie gebucht wird, es besteht der Wunsch nach mehr Preistransparenz sowie unkomplizierten Zugängen zu weiteren Produkten und Services.

Beim Bezahlen geht es ebenfalls vor allem um Bequemlichkeit, was für 62% das Auswahlkriterium ist. Von den sieben gängigen Zahlungsmethoden führt dabei die Kredit-Debitkarte mit 72%. Es folgen, weit abgeschlagen, digitale Wallets (18%) sowie die traditionelle Überweisung. Können Kunden nicht ihr bevorzugtes Zahlungsmittel einsetzen, führt das zu Abbrüchen in den Buchungsprozessen. Ein Viertel aller Verkaufstransaktionen werden wegen Problemen mit der Bezahlung nicht beendet.

Grosse Hürden beim Reisen sind und bleiben komplizierte Visumsanträge für gewisse Destinationen. Deswegen haben schon 36% eine Reise wieder gestrichen. Es ist vor allem der zeitfressende komplexe Antragsvorgang, der fast die Hälfte (49%) abschreckt. 19%  gaben die hohen Visumskosten an und 8% nennen «persönliche Gründe» als Hindernis.

Die meisten, 66%, möchten ein Visum am liebsten online beantragen. Nur 20% gehen dagegen lieber direkt zur Botschaft oder zum Konsulat. 14 Prozent bevorzugen das Visum direkt am Flughafen. Um zügig nach der Landung durch die Grenzabfertigung zu kommen, sind inzwischen 87% der Befragten bereit, im Vorfeld ihre persönlichen Daten mit entsprechenden Stellen zu teilen. Im vergangenen Jahr waren es noch 4 Prozentpunkte weniger.

Denn die Geduld der Kunden am Flughafen schwindet zusehends. 74% der von der Iata befragten Passagiere gaben an, dass sie erwarten, wenn sie nur mit Handgepäck reisen, der Vorgang vom Betreten des Airports bis zum Abfluggate nicht länger als eine halbe Stunde dauert. 2022 waren es erst 54%.

Bei der Frage, welche Abfertigungsvorgänge schon vor Ankunft am Abflughafen erledigt sein könnten, nannten 45% die Einreiseprozedur (2022: 32%). Es folgte der Check-in (33%) und die Aufgabe des Gepäcks (19%). Fast alle (91%) wären sogar daran interessiert, an einem Sicherheitsprogramm (mit Background-Check) für vertrauenswürdige Passagieren teilzunehmen, um den Sicherheitscheck zu beschleunigen.

Immer mehr Flughäfen weltweit setzen auch biometrische Identifikationskontrollen ein. So haben dem GPS-Report der Iata zufolge in den letzten zwölf Monaten fast die Hälfte der Befragten (46%) biometrische Verfahren am Airport durchlaufen, 2022 waren es erst ein Drittel (34%). Drei viertel ziehen mittlerweilen die Biometrie-Kontrolle dem traditionellen Vorzeigen des Passes und des Boarding Passes vor.

Dennoch gibt es immer noch Datenbedenken. 40 Prozent wären daher gegenüber biometrischen Erkennungsverfahren offener, wenn sie der Sicherheit ihrer Daten vertrauen könnten – das entspricht einem Anstieg von 33%.

(Business Traveltip)

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