Hapag-Lloyd: Neustart mit zwei Schiffen

Restart Ende Juli: Das Unternehmen hat in einem 10-Punkte-Plan die Präventions- und Sicherheitsmassnahmen zusammengefasst.
©Hapag-Lloyd Cruises

Wie TUI Cruises und Aida, die am Donnerstag ebenfalls konkrete Pläne für die Wiederaufnahme des Schiffsbetriebs mit Fahrten auf der Nord- und Ostsee ohne Landgang vorstellten, orientiert sich auch Hapag-Lloyd an den Leitsätzen, die der Branchenverband Clia mit den Behörden entwickelt hat.

An den Start geht das Kreuzfahrtunternehmen Ende Juli zunächst von Hamburg aus mit dem Luxusschiff Europa 2 sowie dem Expeditionsschiff Hanseatic Inspiration und einer um rund 40% reduzierten Passagierzahl von 150 bis maximal 300 Gästen an Bord. Das Unternehmen hat in einem 10-Punkte-Plan die Präventions- und Sicherheitsmassnahmen zusammengefasst, die eine sichere und komfortable Reise an Bord erlauben und gleichzeitig den höchsten Hygienestandards entsprechen sollen.

«Wir überstürzen nichts, denn uns ist die Sicherheit unserer Gäste und der Crew sowie das Vertrauen der Verantwortlichen der deutschen Häfen sehr wichtig», sagt Karl J. Pojer, Vorsitzender der Geschäftsführung von Hapag-Lloyd Cruises. «Unser Neustart erfolgt sehr kontrolliert. Dabei gehen wir sogar über die behördlichen Bestimmungen hinaus: Zwischen zwei Kreuzfahrten nehmen wir uns bewusst einen Tag Zeit ohne Gäste an Bord.» Dieser Tag werde für eine Generalreinigung und Desinfektion des gesamten Schiffes genutzt und diene dazu die neuen Prozesse zu etablieren.

 

Der 10-Punkte-Plan von Hapag-Lloyd

Bereits vor dem Start der Reise sorgten die verpflichtende Auskunft zur Gesundheit sowie der Einsatz von Wärmebildkameras bei der Einschiffung und ein gestaffeltes, kontrolliertes Boarding dafür, dass umfangreiche Präventionsmassnahmen und Abstände eingehalten werden könnten. Ein umfassender Gesundheitscheck gelte auch für die Crew: Sie werde vor Beginn ihres Einsatzes isoliert und absolviere einen PCR-Test. Jeden Tag finden vor Dienstbeginn Temperaturmessungen für die Crew statt. Definierte Prozesse der medizinischen Betreuung und Pläne für den Ernstfall sowie ein umfassendes Schulungs- und Sicherheitsprogramm für die Besatzung sei Teil des Gesundheits- und Sicherheitskonzepts.

Für Bereiche, in denen ein Abstand von 1,5 Metern nicht möglich ist – zum Beispiel bei der Ein- und Ausschiffung oder im Fahrstuhl – erhalten die Gäste an Bord ein Care-Set mit Mund-Nasen-Schutz, so das Unternehmen. Alle Schiffe sind ausgestattet mit Wärmebildkameras sowie mobilem Labor, mit dem sich Viruserkrankungen erkennen lassen. Zudem wird die Anzahl an Desinfektionsspender an Bord deutlich erhöht.

In den Restaurants wird die Anzahl an Plätzen reduziert und werden die Öffnungszeiten erweitert, erläutert die Reederei. Es erfolge keine Selbstbedienung in den Restaurants, am Buffet oder in den Bars. Alle Mahlzeiten könnten auch im 24-Stunden-Service in der eigenen Kabine serviert werden. (TI)