Kann die Covid-19-Impfung die Hoffnungen erfüllen?

Der Impfstoff wird kaum für alle reichen.
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In der Impfstrategie der Schweiz gehören Reisende der Gruppe mit der letzten Priorität an. Laut der am Donnerstag, 17.12. vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) vorgestellten Vorgehensweise kommen wie erwartet zuerst so genannt gefährdete Personen in den Genuss einer Impfung gegen Covid-19.

Ob die Covid-19-Impfung so die Hoffnungen, welche die Reisebranche in sie setzt, erfüllen kann, ist somit fraglich.

Reisebüros und Airlines hoffen, dass die Menschen wieder reisen werden, sobald sie sich gegen das Coronavirus impfen können. Einzelne Airlines wie die australische Qantas plant bereits eine Impfpflicht für ihre Flugpassagiere. Swiss dagegen will zwar keine Impfpflicht, hofft aber dennoch auf mehr Flugreisende dank der Impfung. Viele rechnen damit bereits im ersten Halbjahr 2021. Das Problem allerdings ist, wie viele Impfdosen zeitnah zur Verfügung stehen und wie sie verteilt werden.

Prioritär geimpft werden in der Schweiz nun zunächst eine eingeschränkte Personengruppe, nämlich ältere Personen und Menschen mit Vorerkrankung. In zweiter Priorität das Gesundheitspersonal und Menschen, die mit besonders gefährdeten Personen zusammenleben oder sie in Spitälern oder anderen Einrichtungen betreuen. Diese beiden Gruppen sind in vier Stufen eingeteilt. Erst an fünfter und letzter Stelle kommen laut der Impfstrategie «alle anderen Erwachsenen, die sich impfen lassen möchten».

Impfstoff wird kaum für alle Impfwilligen reichen

Die Verteilung des Impfstoffs wird streng überwacht werden. Ausschlaggebend für den Zugang zur Impfung ist die Verfügbarkeit von Impfstoff. Dass dieser nicht für die ganze impfwillige Bevölkerung reichen wird, ist zu erwarten. «Je nachdem, wie viele Impfstoffdosen in einer ersten Phase zur Verfügung stehen, muss zwischen den Zielgruppen und innerhalb der Zielgruppen weiter priorisiert werden», schreibt das BAG.

Sobald die Zulassung sowie die Impfempfehlungen vorliegen und die ersten Impfstoffe in der Schweiz eintreffen, soll rasch mit den Covid-19-Impfungen begonnen werden. Eine Impfpflicht ist seitens Bund nicht vorgesehen. Fraglich ist darum auch, wie schnell sich die Impfung in der Bevölkerung durchsetzen wird.

Die Covid-19-Impfung wird für die Bevölkerung gratis sein. Die Kosten für die Impfstoffe, die Impfung und das notwendige Material werden von Bund, Kantonen und der obligatorischen Krankenpflegeversicherung getragen. Die Impfung ist von Franchise und Selbstbehalt befreit.

(Christian Maurer)