KI und E-Lufttaxis sind treibende Kräfte

SITA untersucht die im letzten Jahr sichtbar gewordenen Trendänderungen und veröffentlicht einen aktualisierten Innovationsausblick für das nächste Jahrzehnt.
Die Investitionen in die Urbane Luftmobilität (UAM) steigen rasant ©Shutterstock

Von den Ende 2022 in der Reise- und Luftfahrt sichtbar gewordenen Megatrends haben sich zwei gemäss des aktualisierten SITA-Berichts ‘Meet the Megatrends‘ durchgesetzt.

Der rasante Aufstieg der generativen KI im Jahr 2023

Mit Etablierung der generativen KI im Jahr 2023 rückte diese Technologie an die Spitze der Agenda von Flughäfen und Fluggesellschaften. 97% der Fluggesellschaften planen inzwischen ein Programm zur Weiterentwicklung dieser Technologie, welche das 2022 im Rampenlicht stehende Metaverse klar aus dem Fokus verdrängt hat.

Neue Daten aus dem SITA-Bericht ‘IT Insights 2023’ zeigen, dass 86% der Fluggesellschaften mit Innovationspartnern zusammenarbeiten, um Fortschritte in den Bereichen KI, maschinelles Lernen (ML) und Computer Vision zu erzielen. 39% davon wurden bereits umgesetzt, weitere 47% planen dies noch bis Ende 2026 umzusetzen. Nur 3% der Fluggesellschaften gaben an, keine Investitionen in KI-Technologien vorzuhaben. Im Vergleich dazu bestätigten 97% umfassende Programme und Forschung und Entwicklung (F&E) zu nutzen. So nutzen 16% der Flughäfen bereits KI und ML für eine bessere Entscheidungsfindung; weitere 51% der Flughäfen haben noch vor ähnliche Lösungen bis Ende 2026 umzusetzen.

Die rasante Entwicklung in der Urbanen Luftmobilität (UAM)

Ähnlich sieht es bei der Urbanen Luftmobilität (Urban Air Mobility bzw. UAM) aus. Auch hier ist das Interesse seitens der Fluggesellschaften und Flughäfen stark gestiegen; die ersten Flüge sollen bereits 2024 starten. Folglich wird damit gerechnet, dass die Investitionen aller Beteiligten in diesem Bereich (einschliesslich Ersthersteller, Infrastruktur und entsprechender Systeme) von USD 5 Mia. im Jahr 2022 auf USD 28 Mia. im Jahr 2030 steigen werden.

Die steigende Nachfrage nach Kurzstrecken, Fortschritte bei Batterien und elektrischen Antriebssystemen sowie die zunehmenden Bemühungen zur Senkung des CO²-Fussabdrucks und der Betriebskosten der Luftfahrt haben 2023 zu dem beeindruckenden Wachstum des UAM-Transportsektors beigetragen. In Paris könnte der Umstieg von der Strasse in die Luft bald möglich sein: Ein E-Lufttaxi-Service ist in Planung und könnte bereits während der Olympischen Spiele 2024 die Arbeit aufnehmen.

Die Fluggesellschaften zeigen verstärktes Interesse an der UAM. 32% bestätigen grössere F&E bei UAM-Diensten und -Infrastruktur. 33% der Fluggesellschaften investieren in die Integration vertikaler Start- und Landetechnologien (VTOL) für den Flugbetrieb. Dienstleistungen und Infrastruktur im Bereich der UAM werden für Flughäfen immer interessanter. 32% der Flughäfen bestätigen grössere Programme und F&E in diesem Bereich. Darüber hinaus bestätigten 57% der Flughäfen grössere Programme und F&E-Pläne zur Integration intermodaler Transportsysteme für den Datenaustausch, wobei 26% in Technologien zur VTOL-Integration investieren.

Hierzu Patrik Svensson Gillstedt, für Strategie und Wachstum zuständiger Senior Vice President bei SITA: «Es ist eine aufregende Zeit für den Reisesektor, in welcher neue Technologien unsere Branche in nie da gewesenem Ausmass verändern. Während die KI bereits ein sehr gutes Beispiel dafür ist, ist es ebenfalls ermutigend, zu sehen, dass auch andere Innovationen wie die UAM, digitale Lösungen für den Reisesektor (Digital Travel) und intermodales Reisen Fahrt aufnehmen.»

Weiter erklärt SITA-Stratege: «Wir bei SITA haben gemeinsam mit unseren Kunden und Branchengruppen eine offenere Innovationsstrategie entwickelt, um viele Ideen auszuprobieren und schwierige Probleme über unseren Agile-Lean-Ansatz zu lösen. Wir gehen Partnerschaften mit Experten ein, wenn wir eine grosse Möglichkeit sehen, nutzen die Vorstellungskraft und das Talent unserer Mitarbeiter in der gesamten Organisation und entwickeln hocheffiziente Modelle, um Ideen zu validieren und sie durch den Entwicklungszyklus einzusetzen.» (TI)