London Heathrow in arabisch-asiatischer Hand

Mit Saudi-Arabien, Katar, Singapur und China halten neu vier autoritäre Staaten die Aktienmehrheit an Europas grösstem Airport.
Heathrow Airport, Terminal 2A ©Heathrow Airports Ltd.

Der gewichtigste Heathrow-Grossaktionär, die spanische Infrastrukturgruppe Ferrovial, hat nach monatelangen Überlegungen Ende November den wichtigen Schritt nun getan, und angekündigt, ihren Anteil am Konsortium von 25 Prozent zu veräussern.

15% gehen – nach Absegnung aller Gremien – an die französische Finanzinvestorin Ardian. Die restlichen 10% übernimmt der saudi-arabische Staatsfonds Public Investment Fund und ist damit neuer Grossaktionär, wie der «Aerotelegraph» berichtet.

Auch Katar, China und Singapur sind wichtige Anteilseigner. Somit kontrollieren vier nicht-demokratische Staaten jetzt faktisch den Heathrow Airport, welcher nun zu 30% arabischen Staaten gehört, da weitere 20% der Anteile der Heathrow-Eigentümerin FGP Topco beim Staatsfonds von Katar liegen.

Der chinesische Staatsfonds China Investment Corporation hält nochmals 10%, der singapurische Staatsfonds GIC weitere 11,2%. Faktisch haben damit autoritäre Staaten mit 51,2% die Mehrheit.

Die restlichen Anteile des Konsortiums halten drei Rentenversicherungen, der Caisse de dépôt et placement du Québec (12,62%), dem Australian Retirement Trust (11,18%) und der Universities Superannuation Scheme (10%). Sowie neu eben auch Ardian mit 15%.

Fast 300 Standplätze, mehr als 530 Flüge täglich und mit 214 Städten in 84 Ländern nonstop verbunden. London-Heathrow ist nicht nur imposant, sondern mit 82 Millionen Passagieren pro Jahr (2019) auch der grösste Flughafen Europas.

Bis 2025 wird der Airport nach Schätzung des Beratungsunternehmen CEBR etwa 4,7 Milliarden Pfund zur britischen Wirtschaft beitragen und mehr als 140’000 Arbeitsplätze in der gesamten Lieferkette schaffen. (TI)