Mehr als nur Schwarzmeerstrand: Bulgarien als Spezialisten-Destination

Pavle Pavlovic baut für Balkan Holidays Switzerland ein neues Schweizer Produkt auf. Badeurlaub ist nur eine Art, um in Bulgarien Ferien
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Bulgarien ist als Ferien-Destination noch nicht wirklich verankert in den Köpfen von Schweizer Reisenden. Daran will Pavle Pavlovic nun etwas ändern. Als neuer Managing Director von Balkan Holidays Switzerland ist es sein erklärtes Ziel, die Vielfalt des Balkanlands in der Schweizer Reisebranche und damit auch beim Endkunden bekannt zu machen. Eine zentrale Aufgabe dabei: ein Schweizer Produkt für seinen Arbeitgeber mit Hauptsitz in Sofia auf die Beine zu stellen.

IM BESTEHENDEN BÜRO IN DER Zürcher Beckenhofstrasse (Kreis 6), das Pavlovic zwischen den Jahren auf Vordermann gebracht hat, muss zwar noch viel umgeräumt und ausgewechselt werden. Aber der frühere Adria-365-Chef und Branchenprofi ist schon voll in seinem Element und glaubt fest an das Potenzial von Bulgarien.

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«Es ist viel mehr als eine Badeferiendestination », sagt der Südosteuropa-Spezialist begeistert. Die wunderschöne Natur mit den vielen Bergen im Landesinneren, die Weinberge, Golfplätze, das warme Schwarze Meer und das reiche, teils sehr gut erhaltene Kulturerbe von Städten wie Veliko Tarnovo seien absolut faszinierend. Nicht umsonst sei auch Plovdiv 2019 Europäische Kulturhauptstadt. Ausserdem gebe es eine moderne Hotelinfrastruktur, die nach dem Ende des Kommunismus nach und nach aufgebaut wurde, und natürlich ein sehr attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis. Auch der Sicherheitsaspekt sei wichtig, findet Pavlovic. Die Hauptstadt Sofia und das ganze Land seien von Themen wie Terror oder Flüchtlingskrise nicht betroffen.

IN DER SCHWEIZ MÖCHTE PAVLOVIC im B2B-Bereich Spezialisten-Wissen über Bulgarien aufbauen und den Individualtourismus fördern. Ganz anders als etwa in Grossbritannien, wo Bulgarien bei Balkan Holidays vor allem als Pauschalreiseziel und Badeferiendestination weit vorne liegt. «Einen Kampf gegen die grossen Bettenbanken fange ich sicher nicht an», betont der Branchenexperte. Neben Bulgarien sollen im Produkt von Balkan Holidays Schweiz übrigens auch Kroatien, Montenegro und die restliche Region eine grosse Rolle spielen. Pavlovic sieht Bulgarien eindeutig als Ganzjahresdestination. Die Skigebiete im Pirin-Gebirge seien durchaus konkurrenzfähig mit anderen europäischen Skidestinationen. Als Beispiel nennt er Bansko, das zwischen 900 und 2600 Metern Höhe grosse Schneesicherheit biete und auch eine entsprechende Infrastruktur aufweise. Ende Februar dieses Jahres findet dort sogar ein FIS-Skiweltcup statt.

Noch viel zu tun: Im Büro in Zürich ist Pavle
Pavlovic dabei, alles neu zu gestalten.

DIE BEDEUTUNG VON BULGARIEN als Reiseziel und damit das Potenzial für neugierige Entdecker lässt sich anhand von Zahlen verdeutlichen: 2017 reisten 26467 Schweizer nach Bulgarien, nach Kroatien waren es 250601. «Wir arbeiten nun mit allen Kräften vor Ort und in der Schweiz daran, Bulgarien als neue, sehenswerte Ferienregion zu etablieren», so Pavlovic. Erste Buchungsanfragen habe es bereits gegeben, das Spezialistenwissen für diese Region sei gefragt. Sein Ziel: Bereits diesen Sommer soll eine beachtliche Zahl an Schweizer Touristen mit Balkan Holidays Switzerland die Region bereisen. Und zwar nicht nur als Badeferiengäste.


Fluglösungen

Von Anfang Juni bis Ende August fliegt BH Air, die zur Balkan Holidays Group gehört, mit einem A320 (180 Plätze) einmal wöchentlich von Zürich nach Varna, derzeit dienstags. Abflug in Zürich ist um 9.55 Uhr, Flugzeit nach Varna: 2 Stunden (+1). Zudem bietet Balkan Holidays mehrmals wöchentlich Flüge mit Bulgaria Air von Zürich in die Hauptstadt Sofia an.

Stephanie Günzler