Schwache Lira hilft dem Tourismus in der Türkei

Analyse-Firma prognostiziert für 2020 weniger als einen Drittel Rückgang gegenüber 2019.
Strand in Antalya. ©TI/MZ

«Der kontinuierliche Wertverlust der türkischen Währung auf den Devisenmärkten, der aus der jahrelangen Anhäufung von Schulden und der mangelnden Bereitschaft von Präsident Erdogan, die Zinssätze zu erhöhen, resultiert, könnte dem Tourismus in der Türkei trotz der unsicheren Zeiten, die die Covid-19-Pandemie mit sich gebracht hat, helfen», sagt John Vandesquille, Reise- und Tourismus-Analyst beim Datenanlyse-Unternehmen GlobalData, in seinem neusten Newsletter. GlobalData prognostiziert der Türkei für 2020 einen Rückgang der internationalen Ankünfte um nur 31,6% im Vergleich zu 2019.

«Die Zahl der Todesopfer liegt auf einem ähnlichen Niveau wie in Ägypten und weit unter der Spaniens, zwei der wichtigsten Konkurrenzmärkte der Türkei. Dies ermöglichte es der Türkei, ihre Grenzen am 1. Juni wieder für Touristen zu öffnen, was die Auswirkungen der Pandemie auf die Hochsaison etwas abschwächte», erkärt Vandesquille. Zudem dürfte der günstige Wechselkurs ausländische Touristen anziehen, insbesondere Briten, die derzeit nicht nach Spanien können. «Die schwache Währung war bereits der Grund für den Aufschwung, den der Tourismus in der Türkei in den letzten Jahren erlebte, trotz der negativen Auswirkungen der zahlreichen öffentlichkeitswirksamen Terroranschläge zwischen 2015 und 2017», so der Analyst. (TI)