Swiss Entschädigung: Wie weiter?

SRV-Geschäftsführer Walter Kunz nimmt Stellung zu dem heissen Thema.
Tempi passati: Walter Kunz hat fast 24 Jahre dem SRV gedient. Jetzt wird er Ombudsman der Reisebranche..

In diesen heissen Tagen wird das Thema ‘Entschädigungszahlungen für Flugstornierungen oder Flugänderungen’ seitens Swiss / LH Group heiss diskutiert. Sogar verschiedene Publikums-Medien in der Schweiz aber auch diverse Tourismus-Medien im Ausland widmeten der Causa einen Beitrag.

TRAVEL INSIDE hat sich beim Geschäftsführer des SRV zum aktuellen Stand erkundigt.


Walter Kunz, der SRV hat die Entschädigungssumme pro umgebuchten Flug auf EUR 30 festgelegt. Wie kommt man auf diesen Betrag?

Die EUR 30 sind nur eine Teilentschädigung. Die effektiven Kosten, würde man sie der Swiss / LH Group in Rechnung stellen, lägen um ein Vielfaches höher. Deshalb wären die geforderten EUR 30 von Swiss / LH Group eine Wertschätzung gegenüber der Branche für die geleistete Mehrarbeit.

Wie ist nun, nach den Aussagen von Swiss CCO Tamur Goudarzi Pour, das weitere Vorgehen des SRV?

Noch sind Swiss / LH Group nicht zu diesem Schritt bereit. Wir wollen Swiss die Chance geben, nochmals darauf einzutreten. Entsprechend sind weitere Gespräche geplant.

Besteht Grund zur Annahme, dass die LH Group auf diese Forderung eingeht?

Das ist sehr schwierig abzuschätzen. Aber es wäre für den Homecarrier jetzt eine einmalige Chance das seit langem mehr als angespannte Verhältnis mit der Branche endlich wieder ins Lot zu bringen.

Welche ‘rechtlichen Möglichkeiten’ sieht der SRV um die Forderung durchzusetzen?

Wir versuchen dies immer noch auf partnerschaftlicher Ebene, sofern man diese aktuell so bezeichnen kann, zu lösen. Aber wir prüfen selbstverständlich auch die rechtlichen Möglichkeiten, die gegebenenfalls angewendet werden könnten.

Interview: Hans-Peter Brasser