Nach der Ankündigung des Bundesrates über die ersten Lockerungsschritte des Lockdowns war spekuliert worden, wann die Reisebüros wieder öffnen dürfen. Einige Brancheninsider glaubten, dass Travel Agents, wie zum Beispiel auch Coiffeusen, bereits am 27. April wieder Kunden direkt bedienen dürfen. Der SRV fragte indes beim BAG nach und dort beschied man den 11. Mai als frühestes Datum.
TRAVEL INSIDE wollte – ungeachtet der Öffnungsmöglichkeit – von der Branche in Form einer Online-Umfrage wissen, ob sich die Vermieterschaft kulant zeigt und den gebeutelten Reiseunternehmen mit der Miete entgegenkommt?
Das Resultat ist einerseits ernüchternd: Ein Drittel der Vermieter verlangt – laut der Umfrage in der Reisebranche – weiterhin ohne Wenn und Aber die volle Miete. Immerhin knapp 30% der Vermieter erlassen einen Teil oder gar die komplette Miete und 20% gewähren eine Stundung. 16,6% der Antwortenden geben an, noch keine Antwort erhalten zu haben.
Der Bund hatte sich, was die Mieten angeht, gegen die Anwendung von Notrecht ausgesprochen und erhoffte sich, dass Mieter und Vermieter bilaterale Lösungen unter normalem Recht finden können. Die TRAVEL INSIDE-Umfrage zeigt aber auf, dass diese Gespräche zwischen Reiseunternehmen und Vermietern noch nicht die erhofften Früchte trugen und sich ein grösser Teil der Vermieterschaft noch wenig hilfsbereit zeigt.
Unabhängig von der Laden-Wiedereröffnung wird die Nachfrage für internationalen Tourismus für längere Zeit drastisch zurückgehen. Die Unterstützung des Bundesrats gerade auch für die Reisebranche und deren Überleben ist nun wichtiger denn je. (YS)
