Nach Anschlägen in Sri Lanka: Hotelgäste in Colombo werden umgebucht

Der Spezialist Tourasia beurteilt Reisen im Moment als durchführbar und sieht «unter den vorgeschlagenen Sicherheitsvorkehrungen» keine Gefahr für die Kunden.
Colombo © iStock.com/tunart

Bei einer terroristischen Anschlagsserie auf Kirchen und Luxushotels in Sri Lankas Hauptstadt Colombo und zwei weiteren Orten am Ostersonntag sind über 300 Menschen getötet worden – darunter auch zwei Schweizer. Ein herber Schlag für den Tourismus des Landes, das sich gerade im Jahr 2018 über eine Zunahme von über 10% an internationalen Reisenden gefreut hatte und eine neue Imagekampagne startete. Bereits 2017 waren über 28’000 Schweizer auf die Insel gereist. Auch dieses Jahr war es bislang positiv weitergegangen. Hotelplan Suisse etwa verzeichnete eine Zunahme im höheren zweistelligen Bereich für das Individual-Reiseland. Grund ist u.a. der neue Direktflug der Edelweiss ab Zürich. Auch DER Touristik Suisse verzeichnete zuletzt rund 5 bis 10% Plus pro Jahr. Jetzt folge die Nebensaison, für den Herbst erwarte man nach den Ereignissen eine eingeschränkte Nachfrage, heisst es bei DER Touristik Suisse.

Nun reagieren die Reiseanbieter wie folgt:

Edelweiss Air: Edelweiss-Gäste, welche vor dem 21. April 2019 einen Flug von Zürich nach Colombo bzw. Colombo nach Zürich gebucht haben, können diesen kostenlos umbuchen oder stornieren (Info-Telefon: 0848 333 593). Die Ferienairline fliegt jedoch gemäss Flugplan nach Colombo – aktuell am Mittwoch und Samstag. Der nächste Flug ab Zürich findet planmässig am Mittwoch, 24. April, statt. Am 4. Mai startet wie geplant der letzte saisonale Flug. Am 31. Oktober 2019 werden die Flüge wieder aufgenommen. November: 2x pro Woche (Do/Sa), ab Dezember (gerade erst aufgestockt): 3x pro Woche (Di/Do/Sa).

Tourasia: Der Asien-Spezialist konnte schon am Montag sämtliche Reisende in Sri Lanka kontaktieren. «Alle sind in Sicherheit und können ihre Reise wie geplant fortsetzen. Gäste, welche in Colombo gebucht waren, wurden sicherheitshalber umgebucht», heisst es in einem Statement von Tourasia-Chef Stephan Roemer.

Alle Touren und Ausflüge von Tourasia finden wie geplant statt. Sämtliche Hotels ausserhalb Colombos seien in regulärem Betrieb. Von Buchungen in der Hauptstadt Colombo sehe man derzeit ab. «Wir empfehlen allen Reisenden, Menschenansammlungen fernzubleiben. Als präventive Sicherheitsmassnahme haben wir die Ausflüge in Colombo, Kandy und Sigiriya bis Freitag sistiert. Ebenso führen wir diese Woche keine Reisen mit lokalen Zügen durch», so Tourasia.

Allen gebuchten Gästen bietet Tourasia bis 31. Mai 2019 eine kostenlose Umbuchung an eine andere Tourasia-Destination (Kosten für mögliche Flugänderungen fallen an). Annullierungen sind bis 30. April 2019 kostenlos.

Hotelplan Suisse: Der TO hat derzeit 52 Kunden vor Ort. Da sich diese aber zur Zeit der Anschläge im Landesinneren befanden, sei niemand direkt betroffen. Kunden, die in einem Hotel in Colombo direkt untergebracht sind, werden jedoch momentan auch bei Hotelplan Suisse sicherheitshalber auf Hotels ausserhalb der Stadt umgebucht. Man rate den Kunden allgemein, sich an die Anweisungen der Behörden, der Polizei und der Unterkünfte zu halten, es gebe zum Beispiel immer noch eine nächtliche Ausgangssperre. Obwohl das EDA derzeit nicht von Reisen nach Sri Lanka abrate, gelten besondere Annullationsbedingungen. Bei Abreisen bis und mit 30. April können Reisen storniert oder umgebucht werden, bei Abreisen bis und mit 31. Mai können Kunden umbuchen.

DER Touristik Suisse: Kuoni und Manta haben zusammen eine tiefe dreistellige Anzahl Kunden vor Ort. Sie sind laut Sprecher Markus Flick wohlauf. «Vereinzelt möchten Kunden vorzeitig die Heim- oder Weiterreise antreten. Dies ermöglichen wir – wenn immer die Verfügbarkeiten es zulassen – selbstverständlich ohne Mehrkosten», so Flick. Umbuchen oder stornieren kann man vorläufig bei Abreisen bis 6. Mai 2019.

TUI Suisse: Der Veranstalter hat mehrere Dutzend Gäste vor Ort. Sie seien alle wohlauf und es gebe keine vorzeitigen Heimreisen. TUI Suisse bietet kostenlose Umbuchungen oder Stornierungen für Abreisen bis und mit 29. April an. Im Verlaufe des Tages prüfe man die Situation vor Ort und passe dies allenfalls noch an.

Einschätzung der Lage vor Ort 

Tourasia beurteilt nach Rücksprache mit den Mitarbeitern vor Ort Reisen in Sri Lanka im Moment als durchführbar und «mit den vorgeschlagenen Sicherheitsvorkehrungen sehen wir keine Gefahr für unsere Kunden». Ausserhalb Colombos sei von den Vorfällen kaum etwas erkennbar. Das Leben spiele sich in Normalität ab. Am Flughafen finden jedoch verschärfte Kontrollen statt und die Einfindungszeit für internationale Passagiere wurde erhöht.

Reisende, die sich auf Sri Lanka befinden und von Bandaranaike bei Colombo aus ihren Heimflug antreten wollen, sollten sich vier Stunden vor Abflug am Flughafen einfinden. Darum bittet Sri Lankan Airlines. Dies gilt nicht nur für Passagiere von Sri Lankan Airlines, sondern für die aller Fluglinien. Die nationale Airline ist für die Abfertigung aller Fluggäste in Bandaranaike zuständig. Zudem dürfen nur Passagiere mit gültigen Tickets das Flughafengebäude betreten, meldet das staatliche Nachrichtenportal news.lk. Bandaranaike ist einer von zwei Flughäfen auf Sri Lanka, die vom internationalen Flugverkehr bedient werden. Er befindet sich rund 35 km nördlich von Colombo, wo sich der Grossteil der Anschläge ereignet hat. (TI)