Feedback: «Ganz viel Arbeit für nichts»

TRAVEL INSIDE-Leserin Karin Orduña ärgert sich über den Bürokratismus bei TUI Cruises und den daraus resultierenden Mehraufwand.

Karin Orduña, Polyglott Tours & Travel AG, Zürich:

«Ich bin seit drei Tagen daran für meine Kunden, welche am 27. Januar nach Punta Cana fliegen und am 28.1. auf die Mein Schiff 2 einschiffen, eine Lösung zu finden. Die Reederei ist komplett resistent gegen alle Lösungsvorschläge von meiner Seite.

Fakt ist: Meine Kunden sind am 27. Januar in Business auf der WK gebucht. Der Herr hatte eine Knie-Operation und muss Business fliegen, weil er nach wie vor noch nicht 100% gut zu Fuss ist und das Bein strecken sollte. Ich habe dann über TUI eine Hotelübernachtung in Punta Cana gebucht und so können die Kunden am nächsten Tag zum Hafen gelangen und einschiffen. Nun kamen neue Regelungen:

‘KEINE MITREISE BEI VORAUFENTHALT
Sollte individuelle Voraufenthalte im Zielort und Umgebung gebucht worden sein, können wir Ihnen leider keine Mitreise ermöglichen. Dies gilt für alle Kreuzfahrten mit Reisebeginn:
Mein Schiff 2: ab 28.01. bis 11.04.2022
Mein Schiff 3: ab 20.01. bis 24.04.2022
Mein Schiff 4: ab 23.01. bis 24.04.2022
Mein Schiff 5: ab 06.03. bis 22.05.2022
Mein Schiff 6: ab 24.01. bis 28.02.2022
Ausnahme: Die Reisen der Mein Schiff 1 sind von dieser Regelung ausgenommen, da der Starthafen in Deutschland liegt.’

Ich habe immer und immer wieder versucht zu erklären, dass es keine Anreisemöglichkeit ab der Schweiz am 28. Januar gibt, um rechtzeitig auf das Schiff zu gelangen. Das ist denen völlig egal. TUI Cruises kann mir auch nur einen Flug in Economy oder Economy Premium ab Düsseldorf anbieten, also ohne Zubringer ab Zürich und nicht wie gewünscht in der Businessklasse. Der Flug geht um 10.05 Uhr morgens, also müssen die Kunden am 27. Januar nach Düsseldorf fliegen, dort übernachten und dann am 28. Januar in Economy oder Economy Premium in die Dominikanische Republik reisen.

Auch können wir kein einfaches Ticket von Düsseldorf in die Dominikanische Republik kaufen; die Reederei verkauft nur Retour-Tickets. Die Kunden haben aber nach der Kreuzfahrt noch einen Aufenthalt vor Ort gebucht (Buchung ging ebenfalls über TUI). Somit müssen wir den Rückflug zwar kaufen, jedoch verfallen lassen und ein einfaches Ticket von Punta Cana nach Zürich in Business mit der Edelweiss ausstellen.

Die Reederei hatte noch die Frechheit folgendes zu schreiben:

‘Wir gehen davon aus, dass Sie – wie von uns empfohlen – keinen individuellen Voraufenthalt im Zielort und Umgebung gebucht haben. Sollte dies dennoch der Fall sein, können wir Ihnen leider keine Mitreise ermöglichen.’

Als wir die Kreuzfahrt gebucht haben, wurde mit keinem Wort darauf hingewiesen, dass kein individueller Voraufenthalt empfohlen wird. Bei einer Kreuzfahrt in der Karibik machen die Kunden oftmals Vor- und Nachaufenthalte und dann stellen wir die Flugtickets immer separat aus.

Ich könnte noch sehr viel dazu schreiben, all die Argumente welche ich der Reederei mitgeteilt habe, dass diese ganze Sache in keiner Art und Weise überdacht ist und auch, dass dies viel zu kurzfristig sei. Stundenlange Telefonate, ellenlange Mails etc. etc. haben nichts geholfen. Sie bleiben stur.

Spielt es eine Rolle, ob die Kunden eine Nacht in Punta Cana in einem Hotel oder eine Nacht in Düsseldorf in einem Hotel bleiben? An beiden Orten können sie sich mit Corona infizieren. Eine 100%ige Sicherheit gibt es nicht. Nun haben aber die Kunden eine wesentlich unangenehmere Anreise, es gibt Zusatzkosten (TUI Cruises sagt zwar, wir können diese einreichen, ob sie dann bezahlt werden steht in den Sternen) und wir haben einmal mehr ganz viel Arbeit für nichts.»