Hotelplan Suisse liegt im Sommer vier Prozent im Minus

Für die Nachhaltigkeit setzt die Migros-Tochter auf Bahnreisen.
v.l.: Daniel Bühlmann, Nicole Pfammatter und Kenny Prevost. © TRAVEL INSIDE

Der Schweizer Reiseveranstalter Hotelplan Suisse liegt fürs laufende Geschäftsjahr mit 2% im Minus. Allein für den Sommer 2019 weist die Migros-Tochter ein Umsatzminus von 4% aus. Und das trotz höherer Auslastung, wie COO Daniel Bühlmann sagt. Mit den Buchungen für den Herbst sei man zufrieden und der Winter 2019/20 liege im tiefen zweistelligen Bereich im Plus.

Am besten laufen derzeit Spanien, die USA, die Kreuzfahrten, Griechenland und Kanada. Die Aufsteiger des Sommers sind laut Bühlmann alles in allem die Türkei, Ägypten, Oman, Mexiko und Tunesien. Bei Ägypten sein man indes noch weit entfernt von den Zahlen aus den besten Zeiten. In den Filialen seien vor allem Griechenland, Thailand und Zypern stark gefragt.

Der Herbst wird früh gebucht

Für die kommenden Sommerferien rechnet der Schweizer Reiseveranstalter mit Vollsortiment weiterhin mit kurzfristigen Buchungen. «Durch den letztjährigen warmen Sommer in der Schweiz zögern unsere Kunden mit den Buchungen für die Sommerferien», so Bühlmann. Wie bereits im Vorjahr haben die Reisegäste ihre Herbstferien hingegen rund ein halbes Jahr im Voraus gebucht: Griechenland, Spanien und Zypern gehören zu den Top-3-Zielen im Badeferien-Bereich. Die Destinationen Türkei, Tunesien und Ägypten weisen prozentual den grössten Anteil an Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr auf.

Spezialisten sollen für Aufschwung sorgen

Im Ausblick auf die Wintersaison 2019/20 kommt das Plus von den Individualreisen sowie der Karibik, dem Indischen Ozean und Thailand im Langstrecken-Badeferiengeschäft. Für diese Destinationen seien Kontingentsplätze eingekauft worden. Die erhöhte Nachfrage nach Aktivferien führte zudem zum Ausbau des Sportreise-Geschäfts. Im Programm finden sich unter anderem Heliski-Reisen an diverse Destinationen, Langlauf-Marathons und begleitete Bike-Reisen. «Wir freuen uns, dass wir dieses Jahr die Umsatzzahlen trotz Kurzfristbucherjahr im Badeferien-Bereich gegenüber Vorjahr steigern konnten und rechnen aufgrund der ersten positiven Tendenzen mit einem weiteren Aufschwung speziell im Spezialisten-Bereich auch fürs kommende Geschäftsjahr», hofft Bühlmann.

Thema Klima im Fokus

Sorgen macht sich der Hotelplan-Suisse-Chef wegen der Klimadebatte. Im fortgesetzten Rückgang der Lokalpassagiere sieht er einen Greta-Effekt. Die Sensibilität der Hotelplan-Kunden für den Klimaschutz ist indes nicht überwältigend, obwohl die Klimakompensation über Myclimate in den Filialen proaktiv angeboten wird. «25 Prozent der Kunden kompensieren», sagt Nicole Pfammatter, Director Dyna & Packages. Bei den Online-Buchern seien es sogar nur 1%, «was ich persönlich traurig finde», meint Pfammatter. «Wir können unsere Kunden nicht ändern, nur ihnen ein Angebot machen», räumt Bühlmann ein.

Rimini-Anbieter mit Direktzug

Trotzdem will Hotelplan Suisse aktiv bleiben im Bereich Nachhaltigkeit und legt eine Broschüre mit Bahnferien auf, anknüpfend an den letzten Rail-Katalog von 2009. «Der Trend zur Bahnreise ist zurück, das Produkt hat Zukunft», ist Pfammatter überzeugt. Nötig seien dafür allerdings direkte Zugverbindungen. «Wir wollen wieder der Rimini-Anbieter mit direktem Zug werden.» (CM)