Sunny Cars wächst, aber erwartet ein «schwieriges Reisejahr 2019»

Der Broker hat Freude an früh buchenden Schweizern und arbeitet an der Vision des papierlosen Mietwagens.
Kai Sannwald (l.) und Thorsten Lehmann (r.) in der neu ausgebauten und super-schallgedämmten Reservierungszentrale am Hauptsitz in München.

Der Mietwagenbroker Sunny Cars hat auch im Jahr 2018 wieder mehr Kunden von seinem Geschäftsmodell «rundum sorglos ohne versteckte Kosten» überzeugt: von 770’000 Buchungen im Jahr 2016/17 (bis 31. Oktober) stiegen diese im vergangenen Geschäftsjahr auf 833’000 (plus 8%). Die Buchungen kommen aus den Quellmärkten Deutschland, Niederlande, Schweiz, Belgien, Österreich und neu Frankreich und zwar nach wie vor zu rund 80% via B2B-Kanal, also vor allem über die Reisebüros. Der vermittelte Umsatz lag nach EUR 250 Mio. im Jahr 2016/17 nun bei EUR 270 Mio. (ebenfalls plus 8%). Mit 16’500 Buchungen mehr als im Jahr zuvor zahlte dabei vor allem das Zielgebiet Griechenland (v.a. Kreta) auf das Wachstum ein, ebenso UK und Italien, aber auch das touristisch eigentlich rückläufige Spanien sowie Portugal und die USA.

Die Schweizer bringen die Qualität

Besonders viel Freude hat Sunny Cars, wie die Geschäftsführer Kai Sannwald und Thorsten Lehmann an einem Fachpresse-Roundtable in München betonten, an den Schweizer Kunden. Denn diese buchten im Schnitt 93 Tage im Voraus, was erstens ein noch besserer Wert war als im Vorjahr und zudem weit über dem Schnitt von 69 Tagen liegt. Zudem gaben die Schweizer im Schnitt EUR 486 für ihre Buchung aus, der Schnitt über alle Quellmärkte hinweg liegt bei EUR 324. «Die Masse der Buchungen kommt aus Deutschland, die Qualität aber aus anderen Ländern», sagte dazu Sunny-Cars-Gründer Kai Sannwald. Dies mache den Broker auch beliebt bei den Auto-Vermietern, denn der gebuchte Flottenmix ist dadurch gut und bestehe nicht hauptsächlich aus Kleinst -und Kleinwagen.

Schwieriges 2019 auch für die Mietwagen?

Zum aktuell laufenden Jahr stelle Sannwald fest: «Es ist ein schwieriges Jahr zu erwarten, denn die aktuellen Buchungszahlen in der Gesamttouristik für das Reisejahr 2019 sind bislang nicht zufriedenstellend.» Im Vergleich zum Gesamtmarkt zeigte sich der Mietwagenexperte jedoch zufrieden mit der eigenen Buchungslage. Dennoch liege man mit der gesamten Sunny Cars Group im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nur leicht im Plus. Vor allem bei der wichtigsten Mietwagendestination Spanien sei für den Sommer derzeit ein Einbruch zu verzeichnen. Hier bleibe abzuwarten, wie sich das Last-Minute-Geschäft entwickeln werde.

Apple Wallet statt Papier-Voucher 

«Unsere Planung ist auf Wachstum ausgerichtet und so investieren wir derzeit antizyklisch», kündigte Lehmann an. Vorgesehen ist u.a., die Vorab-Registrierung auf so viele Mietwagenpartner wie möglich auszuweiten, und damit den Übernahmeprozess des Fahrzeugs zu beschleunigen. «Dies wird bald bei rund 50 Prozent unserer Fahrzeugflottenanbieter möglich sein», versprach Sannwald. Neu ist auch die Möglichkeit, den Mietwagen-Voucher von Sunny Cars in die Apple Wallet zu laden und ihn damit mobil verfügbar zu haben. Aktuell ist der Mobile Voucher bei zwei Partnern auf den Kanaren, Balearen und in Süd-Afrika verfügbar, soll aber sukzessive ausgebaut werden. Bereits vergangenes Jahr eingeführt wurden u.a. die Personal Accident Insurance (PAI) sowie das Meilensammeln über den Boomerang Club von Eurowings.

Sunny-Cars-Werbung in TV und Radio

Erstmalig in der 28-jährigen Firmengeschichte wirbt der eigentlich auf das B2B-Publikum ausgerichtete Broker im TV und im Radio für Mietwagenferien. Dies jedoch mit dem Verweis auf die Buchung im Reisebüro und mit dem Ziel, die Bekanntheit der Marke auch bei Reisebürokunden zu stärken. Gleichzeitig habe man die B2B-Budgets erheblich aufgestockt, betonte Lehmann.

Grosser Invest in Mitarbeiter

Die Umsätze werden von inzwischen 170 Mitarbeitern erwirtschaftet, davon sind 120 in München für den DACH-Markt angestellt. Hier hat der Arbeitgeber zuletzt kräftig investiert und tut es noch, «um die richtigen Mitarbeitenden anzuziehen und diese v.a. auch zu halten». Mit sogenannten Employer-Branding-Massnahmen im Vorjahr habe man «in nur einem Jahr eine komplette Arbeitgebermarke aufgebaut», so die Bilanz der Geschäftsführer. Mit attraktiveren Büroräumen, u.a. dem Ausbau eines ganzen Stockwerks zur neuen Reservierungszentrale mit modernem Schallschutz, Veränderungen bei der Vergütungsstruktur, einem Mitarbeiter-Haus in München und der Einführung eines neuen Sozialleistungspakets habe man seine Attraktivität als Arbeitgeber zudem gestärkt. «Dies hat uns bei Stellenbesetzungen schon sehr geholfen», bekräftigte Kai Sannwald. (SG)