TUI Deutschland: Reisebüro-Übernahmen im grossen Stil

Um das Filialnetz kräftig zu erweitern, will TUI bis 2020 zahlreiche Büros übernehmen, deren Inhaber in Rente gehen. Welche Pläne gibt’s in der Schweiz?
TUI Hauptsitz Hannover

TUI will das eigene Filialnetz in Deutschland kräftig ausbauen: Geplant ist, die Zahl der eigenen Büros bis 2020 von derzeit 400 auf über 500 Reisebüros zu steigern. Das schreibt die deutsche «Touristik Aktuell». In den nächsten fünf Jahren gehe in Deutschland jeder fünfte Reisebüro-Inhaber in Rente und rund 1500 Reisebüros erhielten bis 2020 einen neuen Inhaber oder würden geschlossen. Diese Situation wolle TUI nutzen.

Man bekomme so viele Übernahmeangebote wie noch nie, heisst es bei TUI. Eine Expansion sei nötig, um den «steuerbaren Vertrieb» von TUI weiter zu erhöhen. Dieser liege am Reisebüro-Counter derzeit bei gerade einmal 20% – in anderen Ländern erreiche Europas grösster Reisekonzern ganz andere Werte.

Gleichzeitig geht es TUI um die Marken-Präsenz. Diese steigt derzeit durch den Umbau und das Rebranding bestehender Filialen deutlich an: 30 der 450 eigenen Reisebüros sind bereits zu TUI Stores umgebaut, bis 2018 sollen 100 Agenturen den neuen Auftritt inklusive moderner Einrichtung erhalten.

Bei TUI Suisse gibt es derzeit keine derartigen Übernahme-Pläne. «Wir sind stets bemüht, unser Filialnetz optimal aufzustellen», heisst es auf TI-Anfrage. «Ein Ausbau in diesem Mass ist bei TUI Suisse jedoch nicht vorgesehen. Wir sind sehr bestrebt, unsere knapp 70 Filialen optimal zu nutzen und immer mehr Filialen in Concept Stores umzuwandeln, sodass ein zukunftsorientiertes Arbeiten in den TUI Reise Center durch die Verknüpfung der On- und Offlinewelt möglich ist.»