Noch vor dem Erstflug: Adria Airways zieht sich aus Bern-Belp zurück

Zwei sind einer zuviel: Da Skywork wieder fliegt, verzichtet Adria Airways auf Flüge ab Bern.
Adria Airways

«Aufgrund der Wiederaufnahme des Flugbetriebes der Skywork Airlines AG aus Bern wird Adria Airways keine Flüge aus Bern aufnehmen» – dies teilte gestern das Unternehmen mit. Es sei das primäre Ziel von Adria Airways gewesen, Bern wieder mit wichtigen europäische Metropolen zu verbinden; diese Voraussetzung jedoch dank dem Flugbetrieb von Skywork gegeben. «Unsere schnelle Handlungsfähigkeit war wichtig um dem Markt die Gewissheit einer Kontinuität zu gewährleisten. Daher freuen wir uns auch, dass es Skywork Airlines geschafft hat, so schnell die Betriebsbewilligung wieder zu erlangen. Wir wünschen weiterhin gutes Gelingen!», sagte Arno Schuster, CEO von Adria Airways.

Die slowenische Adria Airways hatte am Sonntag angekündigt, vier Strecken von der kriselnden Airline Skywork zu übernehmen und zwei Flugzeuge in Bern zu stationieren. Die Airline wollte ab dem 6. November die Routen nach Wien, Berlin-Tegel, München und Hamburg aufnehmen. Doch just am Dienstag vermeldete Skywork, dass sie nun doch den Finanzierungsnachweis erbringen konnte und ab Mittwoch den Flugbetrieb wieder aufnehmen werde.

Inäbnit: «Das ist absoluter Blödsinn»
Dies macht Adria Airways offenbar einen dicken Strich durch die Rechnung. Denn nun wäre es zu einem Zweikampf am Flughafen Bern-Belp mit Skywork gekommen, die dieselben Ziele angeflogen hätte. Allem Anschein nach will sich Adria Airways nicht auf diesen Konkurrenzkampf einlassen.

Der «Blick» vermutet, dass der Bruder von Skywork-CEO Martin Inäbnit in die Bresche gesprungen ist und das nötige Kapital zur Wiederaufnahme des Flugbetriebs verschafft hat. Darauf angesprochen, antwortete Inäbnit gegenüber dem «Bund»: «Das kann ich dementieren, das ist absoluter Blödsinn. Es war auch niemand aus der Region Bern.»

Dass Adria Airways dermassen schnell zur Stelle war, als Skywork kurzfristig den Flugbetrieb einstellen musste, kommentierte Inäbnit wie folgt: «Juristisch gesehen muss der Flughafen jede Airline akzeptieren. Und angenommen, wir wären wirklich gegroundet geblieben, wäre es die Pflicht des Flughafens gewesen, nach Ersatz zu suchen. Die Frage, ob Adria wirklich erst so kurz vorher auf den Flughafen zugegangen ist, lasse ich im Raum stehen.» (ES)