Air Berlin flirtet mit Delta und HNA Group

Angeblich fanden bereits erste Gespräche mit den neuen beiden potenziellen Partnern statt.
© Andreas Wiese / Air Berlin

Als der neue Air-Berlin-Chef Thomas Winkelmann vergangene Woche den horrenden Verlust von EUR 723 Mio. bekanntgab, liess er auch verlauten, dass die marode Fluggesellschaft «offen für neue Parterschaften und Kooperationen» sei. Etihad soll jedoch nach wie vor der starke Partner sein, der auch kurz nach Veröffentlichung der miserablen Zahlen zu verstehen gab, dass er mindestens für die folgenden 18 Monaten Liquidität gewährleiste. «Winkelmann will sich mit Hilfe des Hauptaktionärs Etihad aus Abu Dhabi entschulden und einen neuen Partner aus Übersee gewinnen», zitierte die «Wirtschaftswoche» einen Insider bei Air Berlin.

Auf der Suche nach einem neuen Partner kristallisieren sich nun die ersten Namen heraus: So sollen bereits erste Gespräche mit Delta Air Lines und der chinesischen HNA Group stattgefunden haben. Air Berlin arbeitet bereits seit geraumer Zeit mit der HNA-Tochter Hainan Airlines zusammen.

Die HNA Group ist in der Tat finanzstark. Der chinesische Mischkonzern befindet sich seit längerer Zeit auf globaler Einkaufstour. So hat er vergangenes Jahr den Airline-Caterer Gategroup übernommen, früher Teil der SAir Group, und streckte seine Fühler nach der Cateringfirma Servair aus, die zu Air France/KLM gehörte, wie auch zur Atlantic Gateway. Zudem beteiltigte sich HNA mit 23% an TAP Air Portugal und kauft momentan gerade den Flughafen Hahn. Zum prall gefüllten Portfolio der Chinesen gehören nebst fünfzehn chinesischen Airlines unter anderem Beteiligungen an Hilton, Carlson Hotels oder der früheren SAir-Group-Tochtergesellschaft Swissport.