Air Berlin: Wöhrl bietet eine halbe Milliarde Euro, LH und TUI vor Einigung

Im Fall der insolventen Fluggesellschaft treffen diverse Airlines weitere Vorkehrungen. Eurowings hat mit der Gewerkschaft inzwischen den «Tarifvertrag Zukunft» für Wechsler vereinbart.

EUR 500 Mio. will der Nürnberger Unternehmer Hans Rudolf Wöhrl nun für die insolvente Air Berlin bezahlen. Demnach soll eine erste Rate von EUR 50 Mio. am Übergabetag für die gesamte Air-Berlin-Gruppe bezahlt werden, schreibt Wöhrl in einer Medienmitteilung. Wie es dort weiter heisst, sei die Summe, aufgebracht von Investoren und seiner Intro-Gruppe, per Bankbestätigung nachgewiesen worden. Das Übernahmeangebot sei am Sonntag vorab per Fax von der zur Intro-Gruppe gehörenden Aurum Project AG an den Sachwalter der Air-Berlin-Gruppe und den Generalbevollmächtigten übermittelt worden.

Derweil scheinen sich die Lufthansa und der Reisekonzern TUI  bei der Einigung der möglichen Aufteilung von Teilen der insolventen Fluggesellschaft Air Berlin näher zu kommen. Das schreibt die Nachrichtenagentur «Bloomberg» unter Berufung auf Insiderkreise. Demnach könnten die beiden Unternehmen jeweils die Hälfte der 14 von Tuifly geleasten Maschinen der Air-Berlin-Marke Niki übernehmen. Rund ein Drittel der gesamten Niki-Flotte besteht aus geleasten Maschinen von Tuifly. Der Leasingvertrag läuft noch bis 2029. Eine mögliche Variante sei nun, dass eine der beiden Firmen der anderen die Flugzeuge zur Verfügung stelle.

Ebenfalls Vorbereitungen hinsichtlich einer möglichen Air-Berlin-Übernahme trifft die Lufthansa-Tochter Eurowings. Dabei geht es aber um die Beschäftigung von Personal. Wie Eurowings mitteilt, habe man sich am Freitag mit der Gewerkschaft Ufo grundsätzlich auf einen «Tarifvertrag Zukunft» geeinigt, der die Bedingungen für schnelle Neueinstellungen festlege. Die Rede ist von fairen Vergütungen und dass die Berufserfahrung der jeweiligen Personen angemessen berücksichtigt werde. Eurowings will bis zu 90 der mehr als 140 Maschinen von Air Berlin übernehmen. (TI)