Alitalia: Insolvenz oder Verkauf als letzte Landung

Die Regierung hat gestern Abend einen Überbrückungskredit in der Höhe von 600 Millionen Euro gesprochen.
Alitalia Boeing B777
@Alitalia

Nun ist es definitiv: Nach der ausserordentlichen Aktionärsversammlung hat der Verwaltungsrat von Alitalia am Dienstagabend einstimmig entschieden, die Zwangsverwaltung zu beantragen und damit die Insolvenz vorzubereiten oder einen Käufer zu finden. Derweil sprach die italienische Regierung den Überbrückungskredit, welcher den Flugbetrieb für die nächsten sechs Monate aufrecht erhalten soll. Das Volumen wurde dabei von den anfänglich kommunizierten EUR 400 Mio. auf EUR 600 Mio. erhöht.

Carlo Calenda, Minister für wirtschaftliche Entwicklung, hat gleichzeitig drei Kommissare ernannt, welche das Unternehmen in den nächsten sechs Monaten lenken werden. Bei den Kommissaren handelt es sich zum einen um Luigi Gubitosi, ex Generaldirektor des staatlichen TV-Senders RAI und seit dem 15. März 2017 im Verwaltungsrat von Alitalia. Er wurde als Executive Präsident ernannt und hätte den neuen Geschäftsplan leiten sollen, der aber von der Alitalia-Belegschaft abgewiesen wurde. Weiter aufgeführt werden Enrico Laghi (seit 2014 im VR der Holdco Alitalia-CAI und seit 2013 Sonderverwalter des italienischen Stahlherstellers Ilva, der in einen Umweltskandal verwickelt und schwer verschuldet ist) sowie Stefano Paleari (Ingenieur, Akademiker und Aviatik-Experte).