Boeing muss die Produktion der 737-Max-Reihe drosseln

American Airlines groundet die Flotte länger als erwartet und Ethiopian Airlines erwägt eine Stornierung der Bestellungen.
zvg

Ursprünglich hatte Boeing geplant, die Produktion der bestverkauften 737-Max-Reihe auf den Sommer markant zu steigern. Nach den Turbulenzen rund um die Sicherheitsmängel ist nun das Gegenteil der Fall: Die Produktion des Unglücksfliegers wird gedrosselt. Denn: Die Flugzeuge können derzeit nicht ausgeliefert werden und es drohen Stornierungen. Diese Entwicklung belastet Boeing auch an der Börse. Die Aktien des US-Luftfahrtunternehmen sackten am Montag im US-Handel um mehr als vier Prozent ab.

American Airlines groundet die Flotte länger als erwartet

Derweil wartet American Airlines auf weiterführende Informationen der FAA, was die Sicherheitsupdates der Boeing-737 Max-Flotte betrifft. Deshalb werden nun die Flugzeuge länger als zunächst erwartet gegroundet: «Wir verlängern nun rund 90 Stornierungen pro Tag bis zum 5. Juni. Obwohl wir die Auswirkungen auf die Reisenden bedauern, sind wir in der Lage, einen besseren Service mit Verfügbarkeit und Umbuchungsmöglichkeiten zu bieten, indem wir diese Flüge proaktiv stornieren», teilt American Airlines mit.

Ethiopian Airlines erwägt Stornierung der Bestellungen

Schlechte Neuigkeiten für Boeing gibt es auch von Seiten der Ethipoian Airlines. Eigentlich hatte die Fluglinie 30 Boeing 737 Max bestellt, wobei bereits fünf ausgeliefert wurden. Wie Vorstandsvorsitzender Tewolde Gebremariam der Nachrichtenagentur Bloomberg bestätigt, wird seine Airline die restlichen Flugzeuge aber vorerst nicht in Empfang nehmen. Man erwäge nun auf eine andere Modellreihe von Boeing umzusteigen, denn: «Wir hatten gerade einen sehr tragischen Unfall und Kunden werden diesen Unfall im Kopf haben», so der Manager. Es werde daher schwierig sein, sie von dem Jet zu überzeugen. «Sie können sich vorstellen, was für ein Stigma mit dem Flugzeug verbunden ist», so Gebremariam zu Bloomberg.

Das Software-Update wurde auf die kommenden Wochen verschoben. Boeing-Chef Muilenburg sagte am Freitag, bei der Aktualisierung des Programms gebe es Fortschritte, «damit es nie wieder zu solchen Unfällen» komme. (ES)