Belair: Entschädigung für die Mitarbeiter schon im Juli

Unterdessen wird eine «Strohhalm»-Anschlusslösung immer unwahrscheinlicher.

Die Mitarbeitenden der Belair wurden am Wochenende vom Verwaltungsrat und Management unter der Leitung von CEO und VR-Präsident Christof Zuber über die jüngsten Entwicklungen informiert. Das entsprechende Schreiben liegt TRAVEL INSIDE vor und enthält interessante Fakten, die hier teilweise 1:1 übernommen werden.

Freiwilliger Sozialplan/Abgangsentschädigung
Gemeinsam mit den Vorständen von Belpers und Belkab sei es gelungen, Air Berlin zu einem grossen Schritt zu bewegen: Die ersten 50% der Abgangsentschädigung werden im Juli 2017 ausbezahlt. Damit werde die perfekte Leistung sowie die positive Grundhaltung der Mitarbeitenden honoriert. Zusätzlich gibt es in der Information folgende Präzisierung für Mitarbeitende, die sich entscheiden, per 31. Oktober 2017 endgültig auszutreten, weil er/sie eine neue externe Stelle gefunden hat: Sollte zwischen der Bekanntgabe einer solchen Entscheidung und dem 31. Oktober doch noch eine Anschlusslösung mit einem Arbeitsplatzangebot in Zürich gefunden werden, hat er/sie trotzdem Anrecht auf die noch nicht ausbezahlte zweite Hälfte der Abfindung gemäss freiwilligem Sozialplan. Alle übrigen Bestimmungen des Sozialplanes bleiben in Kraft. Zur Erinnerung: Der im April präsentierte Sozialplan rief harsche Kritik hervor. Die darin vorgesehene Abgangsentschädigung komme nur zur Anwendung, wenn die Belair-Mitarbeitenden nicht öfter fehlen würden als im letzten Sommer. Das sei eine perfide Verknüpfung des Gesundheitszustandes der Mitarbeiter mit den auszuzahlenden Gehältern und keine Art, langjährige, treue Mitarbeitende zu behandeln, hiess es z.B. von Aeropers.

Fünfte Maschine wird weiter betrieben
Belair wird aufgrund einer Anfrage von Air Berlin das fünfte Flugzeug (eine A320) bis Ende Oktober 2017 weiter betreiben. Geplant war, diese Maschine nur bis Ende Juni zu operieren. Nach internen Abklärungen haben die Mitarbeiter-Vertreter zugestimmt, die Flugplanung und die Einsatzplanung der Crews müssen nun kurzfristig angepasst und überarbeitet werden. Die Zustimmung gegenüber Air Berlin unterliegt laut Memo einigen Bedingungen. So hat z.B. bei Crew-Engpässen der Betrieb der vier A321 Vorrang und der Betrieb steht in keiner Verbindung zu den Bedingungen des Sozialplans. Zudem macht Belair eine definitive Zusage für diese Mehrleistung auch von einer Entschädigung für die Mitarbeitenden abhängig. Damit soll ein kleiner Bonus-Topf für alle geöffnet werden, der im Oktober zur Auszahlung kommen soll.

Strohhalme als Anschlusslösungen
Die von Christof Zuber stets erwähnten Strohhalm-Anschlusslösungen für die Zeit ab November 2017 haben sich laut der Mitarbeiter-Information zerschlagen oder sind zur Zeit auf Eis gelegt. Dort heisst es:

  • Eurowings/Lufthansa haben grössere Projekte zu bearbeiten
  • TUI und Tuifly haben sich Zeit genommen, die Situation zu analysieren und abgesagt
  • Niki steht in einer unsicheren Situation: ein wirklicher Plan B ist nicht kommuniziert

Mit allen drei bleibe man in Kontakt. Drei weitere, mögliche Lösungen mit zweiter Priorität würden derzeit verbleiben. Die eine beinhalte mit einem touristischen Flugplan ab Zürich einen strategischen Pfeiler. Ein Angebot sei jedoch noch nicht eingegangen. Mit zwei weiteren Interessenten stehe man in Kontakt. (UH)