Berner Flybair fliegt neu mit Helvetic

Die deutschen Partner sind ausgestiegen.
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Die virtuelle Berner Airline Flybair wechselt den Flugpartner: Alle Flugverbindungen werden neu von Helvetic Airways durchgeführt. Im Sommer 2020 will Flybair insgesamt acht Destinationen ab Bern und die Strecke Sion–Palma bedienen.

«Mit Helvetic Airways haben wir einen Partner gefunden, der die Schweizer Werte repräsentiert, die auch Flybair ausmachen», sagt Urs Ryf, Delegierter des Verwaltungsrats von Flybair. Alle Flybair-Flüge werden von Helvetic Airways als Vollcharter durchgeführt und der Sommerflugplan bleibt unverändert. Zum Einsatz kommt ein Flugzeug des Typs Embraer E190-E1 mit 112 Plätzen, der in Bern stationiert wird. Helvetic stelle auch sicher, dass nötigenfalls ein Ersatzflugzeug zur Verfügung stehe, sagt Ryf.

Die bisherigen Flugpartner aus Deutschland sind ausgestiegen. Ein Grund sei, dass Piloten für den Flugplatz Sion speziell zertifiziert sein müssen. «German Airways teilte uns und unserem operativen Partner Lions Air kürzlich mit, dass sie den bestehenden Vertrag mit Flybair nicht einhalten können, sodass wir uns gezwungen sahen, im Sinne unserer Kundschaft nach Alternativlösungen zu suchen. Helvetic Airways schätzen wir als zuverlässigen Partner, der die Gegebenheiten der Schweizer Regionalflughäfen bestens kennt», erklärt Urs Ryf. Tobias Pogorevc, CEO von Helvetic Airways, dazu: «Als regionale Fluggesellschaft von europäischer Bedeutung leistet Helvetic Airways einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung des Flughafens Bern und unterstützt das regionale Projekt Flybair.»

Buchungen über Erwartung

Zwei Wochen nach der Lancierung der eigenen Buchungsplattform flybair.ch freut sich die Fluggesellschaft über grosses Interesse der Schweizer Bevölkerung. Über alles seien 25% der Kapazität verkauft, sagt Ryf unter Berufung auf die Reiseveranstalter, die Flybair buchen. Nach Griechenland hat Flybair laut Ryf sämtliche Sitze als Vollcharter an die Veranstalter weiterverkauft. Bei den Balearen und Sardinien hingegen steht Flybair hingegen selber teilweise im Risiko, nur einen Teil der Sitzplätze hat sie bereits an Veranstalter weiterverkauft, den Rest vermarktet sie selber.

«Die Anzahl der Buchungen, die wir seit der Ferienmesse Bern erhalten haben, liegt über den Erwartungen. Wir wurden sehr gut vom regionalen Markt aufgenommen und konnten uns innert kurzer Zeit zu einem Tourismusbrand etablieren», freut sich José González, CEO von Flybair. Die eigene Buchungsplattform ist allerdings noch nicht voll funktionsfähig. So sind Zahlungen mit Kreditkarte noch nicht möglich.

Kapitalerhöhung ist abgeschlossen

Mit dem Eintrag im Handelsregister am 31. Januar 2020 wurde die Kapitalerhöhung der Flybair AG erfolgreich vollzogen. Insgesamt wurden 5520 Aktien von 1398 Aktionärinnen und Aktionären gezeichnet – das Aktienkapital der virtuellen Fluggesellschaft beträgt neu CHF 1,63 Mio. Die Flughafen Bern AG bleibt mit 15,3% des Aktienkapitals Mehrheitsaktionärin des regionalen Unternehmens. (CM)