Boeing will offenbar die Produktion des 737 MAX vorantreiben. Wie die Nachrichtenagentur «Reuters» meldet, will der Flugzeughersteller im Werk Moses Lake Hunderte Temporär-Mitarbeiter einstellen, die sich um die Pflege der dort abgestellten Flugzeuge kümmern sollen.
Seit Ende März hat die Boeing 737 MAX weltweites Flugverbot. Ausnahmen gibt es nur bei Test-, Werks- und Überführungsflügen. Zwar baut Boeing noch immer 42 neue MAX im Monat, aber an eine Auslieferung an Kunden ist derzeit nicht zu denken.
Grounding aufheben
Nun soll das Grounding des Problemfliegers wieder aufgehoben werden. Der Hersteller hat angekündigt, bald einige Hundert neue Mitarbeiter einzustellen, die sich speziell damit befassen sollen, die abgestellten Flugzeuge zu warten und zu pflegen und für eine baldige Abgabe an ihre Kunden frisch zu machen.
Wie viele neue Mitarbeiter genau eingestellt werden sollen, darüber schweigt sich der Flugzeugbauer aus. Sie sollen die Boeing 737 MAX auslieferungsfertig machen. Dazu gehört auch, die Flugzeuge mit dem geforderten Software-Update für das Trimmsystem MCAS zu bespielen. Dieses Update muss allerdings zuvor von der FAA freigegeben werden.
Noch weiss niemand genau, ab wann Boeings Bestseller endlich wieder abheben darf. Sollte die FAA der überarbeiteten 737 MAX im Oktober aber tatsächlich ihren Segen geben, stünde Boeing im letzten Quartal 2019 eine der grössten logistischen Herausforderungen der modernen Zivilluftfahrt bevor.
Mehrere Hundert abgestellte 737 MAX müssten dann an ihre designierten Betreiber ausgeliefert werden – und das möglichst schnell. Darum will sich der Hersteller für diesen «best case» mit zusätzlichen Fachkräften rüsten will. Weitere Skandale um die 737 MAX darf sich Boeing nämlich nicht mehr leisten. (TI)