Die EU-Kommission hat Frankreich erlaubt, aus Umweltschutzgründen gewisse Inlandflüge zu verbieten. Frankreichs Verkehrsminister Clément Beaune bezeichnete diese Genehmigung als einen grossen Schritt nach vorn. «Ich bin stolz darauf, dass Frankreich in diesem Bereich ein Vorreiter ist», sagte er in einer Erklärung.
Das französische Parlament hat das Verbot im April 2021 als Teil des Plans des Landes zur Reduzierung der CO₂-Emissionen beschlossen. Etwa 12% der französischen Inlandsflüge könnten von dem Verbot betroffen sein. Die Kohlendioxidemissionen pro Passagier auf einem Inlandsflug liegen um 70% höher sind als auf Langstreckenflügen und damit sechsmal höher, als wenn die Reise mit der Bahn zurückgelegt würde.
Thomas Gelin, EU-Klimabeauftragter von Greenpeace, sagte, das Verbot sei ein kleiner Schritt in die richtige Richtung. «Die kleine Verbesserung, um die die EU die französische Regierung gebeten hat, ist begrüssenswert – aber jetzt ist es an der Zeit, alle noch bestehenden Unklarheiten zu beseitigen und den anderen EU-Ländern klar zu machen, dass ein Verbot von Kurzstreckenflügen der richtige Weg für die Zukunft ist», so Gelin.
Die EU-Kommission plant derzeit eine Überarbeitung der Luftverkehrsdienstleistungsverordnung, die es den EU-Regierungen erlaubt, bei schwerwiegenden Umweltproblemen Flüge bis zu drei Jahre auszusetzen. Nach Ansicht von Greenpeace zeigt die jahrelange Anfechtung des französischen Flugverbots, dass diese Bestimmung überarbeitet werden sollte, um sicherzustellen, dass alle EU-Regierungen Kurzstreckenflüge verbieten können, ohne langwierige Anfechtungen durch die Luftfahrtlobby befürchten zu müssen.
Greenpeace fordert ein Verbot von Kurzstreckenflügen mit zumutbaren Alternativen, d. h. Bahn- oder Fährverbindungen von weniger als sechs Stunden. Das französische Verbot ist auf Zugverbindungen von zweieinhalb Stunden oder weniger beschränkt.
(Business Traveltip)
