Deal zwischen Boeing und Embraer unter Dach und Fach

Das Joint Venture wird mit rund 4,8 Milliarden US-Dollar bewertet. 
© Embraer

Nachdem die brasilianische Regierung im Juni verlauten liess, dass sie das Joint Venture zwischen Boeing und Embraer nicht mit einem Veto blockieren wolle, ging es nun Schlag auf Schlag: Wie Boeing am Donnerstag mitteilte, beteiligt sich der Konzern mit 80% an der aus Embraer nun auszugliedernden Sparte der Regionalflugzeuge. Die Brasilianer werden noch 20% an Embraer halten, das ein eigenständiges Unternehmen bleibt, sich in Zukunft aber stärker auf Militär- und Privatjets konzentrieren wird. Diese Lösung war auch die Voraussetzung, dass die brasilianische Regierung dem Deal zustimmt.

Das Joint Venture wird mit rund USD 4,8 Mia. bewertet. Embraer mit seinen E- und E2-Jets ist neben Bombardier der zweite wichtige Anbieter von Regionalflugzeugen mit rund 100 Sitzen. Embraer wird 2018 laut eigenen Angaben mit diesen kommerziellen Flugzeugen einen Umsatz von bis zu USD 2,5 Mia. erzielen – rund 90 Maschinen wird das Unternehmen demnach ausliefern können. Boeing ist in diesem Segment bisher nicht vertreten, führt nun aber den Konkurrenzkampf mit Erzrivale Airbus auch mit Mittelstreckenmaschinen aus. Denn: Airbus hatte jüngst auch die Mehrheit an Bombardiers bisher grösstem Flugzeugmodell, der C-Serie mit bis zu 150 Sitzen, übernommen.

Der Zusammenschluss der beiden Unternehmen soll bis Ende Jahr unter Dach und Fach sein. Der Aktienkurs von Embraer verlor bis Donnerstagnachmittag fast 13%, während die Papiere von Boeing knapp 1% stiegen. (ES)