Eurocontrol sieht Erholung 2025

Der Flugverkehrsmanager präsentiert seine Prognose neu mit einem einzigen Szenario.
Air Traffic Control, Flugverkehrsleitung, Tower, Fluglotse
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Die Prognosen des europäischen Flugverkehrsmanagers deuten für 2025 auf eine Rückkehr zum Niveau von 2019 vor der Covid-19-Pandemie hin, mit einer leichten Verbesserung für 2023 und 2024. Die aktuelle Siebenjahresprognose von Eurocontrol (2023-2029) hat sich im Vergleich zum letzten Herbst relativ wenig verändert.

Die drei üblichen Szenarien (pessimistisch, mittel und optimistisch) wurden zu einem einzigen Szenario zusammengefasst. «Die niedrigen bis hohen Werte beziehen sich jetzt auf eine Prognosebandbreite – statistische Unsicherheit – und nicht mehr auf Szenarien», heisst es in der Pressemitteilung. Die Zahl der europäischen Flüge in den Jahren 2023 und 2024 in den 44 betroffenen europäischen Ländern «wurde aufgrund der anhaltend hohen latenten Nachfrage leicht nach oben korrigiert». Hintergrund sind solide Buchungen und starke Touristenströme in Südeuropa.

Eurocontrol geht weiterhin davon aus, dass das Flugniveau von 2019 (11,1 Millionen Flüge) bis 2025 erreicht wird. Nach 2025 soll das Flugwachstum in der Basisprognose durchschnittlich 1,5% pro Jahr betragen, «aufgrund der grösseren Unsicherheiten» auf Sicht von sieben Jahren wegen höherer Inflation, Druck auf die Ölpreise und Umweltbedenken. Darüber hinaus könnten sich Unsicherheiten im Zusammenhang mit einer Verschlechterung der Wirtschaftslage, einer möglichen Eskalation der geopolitischen Spannungen oder anderen unvorhersehbaren Ereignissen wie Naturkatastrophen negativ auf diese Prognosen auswirken.

Deutschland bleibt flügellahm

Im deutschen Luftraum ist die Zahl der Inlandsflüge im vergangenen Jahr so stark zurückgegangen wie sonst kaum irgendwo in der EU. Im deutschen Luftraum wurden 38% weniger Inlandsflüge registriert als im Vor-Corona-Jahr 2019.

Ähnliche Rückgänge wurden nur in Litauen (minus 38%) und Finnland (minus 35%) registriert. In Ungarn stieg die Zahl der Inlandsflüge im selben Zeitraum hingegen um 56%. Wegen des russischen Angriffskriegs sank zudem die Zahl der Inlandsflüge in der Ukraine um 87%.

Eurocontrol führt die Entwicklung auf Inlandsflugverbote in Frankreich und Österreich sowie auf ein grösseres Umweltbewusstsein der Kunden zurück. Einige Länder wie Deutschland, Spanien und Österreich hätten zudem Bahn-Tickets verbilligt. In Deutschland wichen viele Kunden auf schnelle Bahnverbindungen aus. (TI)