Die grössten europäischen Fluggesellschaften werden 2019 mehr als EUR 5 Mia. an nationalen Umweltsteuern und ähnlichen Abgaben bezahlen. Darin enthalten sind rund EUR 590 Mio. an erwarteten Zahlungen an das EU-Emissionshandelssystem (ETS), 59% mehr als 2018. Der Luftverkehr ist derzeit der einzige Verkehrssektor, der daran teilnimmt, die Fluggesellschaften sind seit 2013 Teil des ETS. Die gesamten ETS-Zahlungen von 2013 bis 2018 lagen bei über EUR 1,3 Mia. Euro.
Damit widersprach Michael O’Leary, Präsident von Airlines for Europe (A4E) und CEO von Ryanair, der Behauptung, Fluggesellschaften würden in Europa keine Umweltsteuern zahlen. «Weltweit sind europäische Fluggesellschaften die einzigen Airlines, die Umweltsteuern zahlen», sagte er. Mehr Flugverkehrssteuern seien eine Kurzschlussreaktion, die die Wettbewerbsfähigkeit Europas untergraben und insbesondere die Integration und Freizügigkeit der EU-Bürger beeinträchtigen werde, insbesondere in Rand- und Inselstaaten wie Irland, Spanien, Portugal und die baltischen Staaten.
Treibstoffeffiziente Flugzeuge seien nachhaltiger
Laut Thomas Reynaert, Geschäftsführer von A4E, werden die Reduzierung der Luftverkehrsemissionen durch nachhaltige Treibstoffe sowie Forschungs- und Entwicklungsmöglichkeiten das Fliegen eher nachhaltiger machen als zusätzliche Steuern. Die A4E-Fluggesellschaften setzen weiterhin auf Lösungen mit hohem Emissionsminderungspotenzial und investieren bis 2030 mehr als EUR 169 Mia. in umweltfreundliche Technologien. Dazu gehören der Kauf von rund 800 treibstoffeffizienten Flugzeugen, die die Emissionen zwischen 2005 und 20172 bereits um 24% reduziert haben, und der Aufbau von innovativen Partnerschaften zur Beschleunigung der Produktion von nachhaltigen Flugkraftstoffen in Europa mit über EUR 1 Mia. (TI)