Eurowings-Management gesteht Überforderung ein

Geschäftsführer Michael Knitter räumt ein, dass das Unternehmen mit der Fülle an Problemen in den vergangenen Monaten überfordert war.
© Eurowings

«Ende Mai brach die Katastrophe über uns herein», erklärt Eurowings-Geschäftsführer Michael Knitter im Gespräch mit dem Wirtschaftsmagazin «Capital». Aufgrund von Fluglotsenstreiks, Unwetter und Staus im Luftraum seien die Abflugzeiten für manche Flüge über den Tag verteilt bis zu zehnmal vor- und zurückgeschoben worden. «Da sind wir komplett aus der Kurve geflogen», gesteht der Eurowings-COO ein.

Die Fluggesellschaften, die Risiken wie Streiks oder schlechtes Wetter immer einkalkulieren müssen, sahen sich in den vergangenen Wochen mit aussergewöhnlich vielen Stornierungen und massiven Verspätungen im gesamten Luftverkehr konfrontiert. Durch Probleme bei der Air-Berlin-Übernahme konnte die Eurowings-Führung damit nicht mehr angemessen umgehen. «Das alles kam mitten in unseren Integrationsprozess gerauscht», sagte Knitter, «die Ausmasse haben wir vielleicht unterschätzt. Unsere Organisation ist nicht darauf ausgerichtet, mit solchen Katastrophen umzugehen.» Knitter gab zu, noch nie an einem Projekt mitgearbeitet zu haben, «das so kompliziert war und sich von Woche zu Woche verändert hat.» Seine Lehre für die nächsten Übernahmen lautet: «Das ist ein kontinuierlicher Lernprozess. Einiges würden wir konservativer angehen.» (TI)