Flughafen Bern schaut optimistisch in die Zukunft

Der Jahresverlust 2020 sank gegenüber dem Vorjahr und trotz Corona-Krise gab es Flugnachfrage.
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Das Jahr der Corona-Pandemie hat der Flughafen Bern relativ gut hinter sich gebracht. Mit Kurzarbeit und Kostensenkungsmassnahmen sank der Jahresverlust gegenüber dem Vorjahr leicht auf rund CHF 1,4 Mio., wie aus dem am Montag publizierten Jahresbericht hervorgeht.

Selbst in diesen Corona-Zeiten stellte der Flughafen eine Nachfrage für Flüge ab Bern fest. Dies stimme zuversichtlich, dass auch nach der Krise ein Bedürfnis für Ferienreisen ab Bern bestehen wird. Direktor Urs Ryf glaubt: «Der Flughafen Bern wird auch diese Krise überstehen und in gewissen Bereichen sogar gestärkt daraus hervorgehen.»

Neue Flüge trotz Pandemie

Zum Erhalt der Zahlungsbereitschaft seien die Investitionen auf das betrieblich notwendige Minimum reduziert worden. Dennoch blieb der Flughafen jederzeit geöffnet, wobei die Öffnungszeiten und die Feuerwehrdienste flexibel angepasst wurden.

Als Highlight des Jahres bezeichnet der Flughafen den Erstflug von Flybair nach Palma de Mallorca am 18. Juli 2020 sowie die Flüge nach Griechenland im Herbst. Es sei gelungen, in einer der grössten Krisen überhaupt, ein neues Produkt zu lancieren, schreibt die Flughafen AG mit Stolz.

Die Unsicherheiten in der Luftfahrtindustrie hätten zahlreiche Mitarbeitende dazu veranlasst, sich beruflich neu auszurichten. Aufgrund der freiwilligen Abgänge sei der Personalbestand ohne Kündigungen von 51 auf 41 Vollzeitstellenäquivalent reduziert und die entstandenen Vakanzen mit den bestehenden Mitarbeitenden kompensiert worden.

Aufgrund des weiterhin unsicheren Marktumfeldes und der fehlenden Planungssicherheit sei eine Prognose zur Verkehrsentwicklung zum aktuellen Zeitpunkt indes nicht möglich. Die Reiserestriktionen hinterliessen in den ersten drei Monaten des Jahres ihre Spuren bei den wichtigsten Erträgen aus dem Flugverkehr. Die Ertragseinbrüche könnten nur teilweise mit Einsparungen im Personaleinsatz kompensiert werden.

Neuer Verwaltungsratspräsident

Die Generalversammlung am 5. Mai 2021 findet, gestützt auf die geltende Covid-19- Verordnung, unter Ausschluss der physischen Teilnahme von Aktionärinnen und Aktionären statt. Neu als Verwaltungsratspräsident soll Alexandre Schmidt gewählt werden. Er löst den zurücktretenden Beat Brechbühl ab.

Als ehemaliger Gemeinderat und Finanzdirektor der Stadt Bern sowie als persönlicher Mitarbeiter von zwei Bundesräten sei Schmidt erprobt in Fragen der strategischen Positionierung, erfahren im Umgang mit Behörden und Kommunikation und verfüge über ein wichtiges Netzwerk. Schmidt ist derzeit Leiter Wirtschaft und Politik beim TCS und wird ab August 2021 Vorsitzender der Geschäftsleitung der Universitären Psychiatrischen Dienste Bern AG.

Neu in den Verwaltungsrat einziehen soll Urs Ryf für den Rest der Amtsdauer von einem Jahr. Vorbehältlich der Wahl soll er zukünftig als Delegierter des Verwaltungsrates amten. (TI)