Flugverkehr in Europa: durchschnittlich 30 Minuten Verspätung

Mehr als die Hälfte der Fälle ist auf eine zu knappe Personaldecke bei den Flugsicherungsdiensten zurückzuführen.

Am Himmel über Europa ist es eng geworden. An Spitzentagen werden 38’000 Flüge täglich durchgeführt. Ende 2018 werden 30% mehr Flugsitze buchbar sein als noch vor fünf Jahren. Allein auf dem Flughafen Zürich werden in den Sommermonaten Rekordtage mit bis zu 110’000 Reisenden erwartet. Und genau in dieser Zeit soll die durchschnittliche Verspätungszeit von 20 Minuten auf 30 bis 35 Minuten ansteigen, wie Eamonn Brennan, Direktor von Eurocontrol gegenüber der «NZZ am Sonntag» erklärt.

Tatsächlich hätten sich die Verzögerungen im ersten Halbjahr 2018 um 133% erhöht. Dabei seien allerdings über 60% der Verspätungen in Europas Luftraum auf zu knappe Personaldecke bei den Flugsicherungsdiensten zurückzuführen, wie Luftfahrtexpertin Regula Dettling-Ott gegenüber der Zeitung sagt. Zu einem Viertel seien schlechtes Wetter und nur zu 10% Streiks für schleppende Abläufe verantwortlich.

Das kostet Geld. Eurocontrol verteilte als Inkassostelle im vergangenen Jahr EUR 8 Mia., dazu investierte die EU rund EUR 2 Mia. in neue Technologien, welche die Produktivität des Gesamtsystems erhöhen sollten. Bis anhin allerdings vergeblich. (TI)