Geht der neue Istanbul Airport später in Betrieb?

Die Eröffnung soll wie geplant am 29. Oktober stattfinden. Der Umzug der Airlines könnte sich aber auf Ende Jahr verschieben.
© IGA

Dass es knapp werden könnte mit der termingerechten Eröffnung des neuen Mega-Flughafens von Istanbul, war schon Mitte September klar. Damals streikten hunderte von Arbeitern, doch Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hielt eisern am angestrebten Termin von 29. Oktober 2018 fest. Kein Wunder – ist es doch der Tag der Republik, der wichtigste Nationalfeiertag in der Türkei. Ausserdem beginnt am Tag zuvor auch gerade der Winterflugplan, was für eine saubere Zäsur sorgen würde.

Inzwischen sieht es so aus, dass die Eröffnungsfeier zwar wie vorgesehen am 29. Oktober steigt, der Umzug der Airlines aber erst zwei Monate später stattfinden soll. So schreibt es jedenfalls das deutsche «Handelsblatt», das sich auf einen Brief der staatlichen Flughafenaufsicht DHMI stützt, der an die am neuen Flughafen ansässigen Unternehmen geschickt wurde. Eine offizielle Bestätigung der DHMI oder der Betreiberfirma IGA gibt es indes nicht.

Im Brief heisse es, dass die Inspektionen am 16. September begonnen hätten und dass eine temporäre Betriebserlaubnis vorliege. Man habe dann aber mit relevanten Stakeholdern gesprochen und dem Ministerium daraufhin empfohlen, den Umzug auf Ende Jahr zu verschieben. Schon Ende September gab es Medienberichte, wonach der Flughafen noch alles andere als fertig sei. Ursprünglich wäre geplant gewesen, dass sämtliche Airlines in einem regelrechten «Big Bang» am 30. und 31. Oktober umziehen.

Für die Fluggesellschaften, allen voran Homecarrier Turkish Airlines, dürfte diese Verspätung mit grossem Aufwand verbunden sein. Buchungstechnisch sollte sich aber nicht allzu viel ändern, zumal der neue Airport wie schon der heutige Flughafen den Code IST tragen wird. Der offizielle Name hingegen soll erst am 29. Oktober enthüllt werden. Die Spekulationen reichen von den ehemaligen osmanischen Sultanen Abdülhamit und Fatih Sultan Mehmet bis zum aktuellen Machthaber Erdogan selbst. (SJ)