Die neusten «Bad News» um Air Berlin

Untreue-Vorwürfe gegen Joachim Hunold und das Top-Bonus-Downgrading sorgen für Aufregung.
© Andreas Wiese / Air Berlin

Seit Ende vergangener Woche ist ein Airbus der Air Berlin in Island gestrandet. Der Flughafenbetreiber Asavia verweigert Air Berlin die Starterlaubnis, da offenbar offene Rechnungen noch nicht beglichen worden seien. Diese Gebühren seien bereits vor dem Insolvenzantrag im August fällig gewesen. Air Berlin dementiert – sämtliche seit der Insolvenzanmeldung am 15. August 2017 angefallenen Rechnungen seien pünktlich bezahlt worden. «Wir haben den Flughafen auch über das Wochenende aufgefordert, sein rechtswidriges Handeln umgehend zu beenden», erklärte Air-Berlin-Sprecher Ralf Kunkel gegenüber dem «Tagesspiegel».

Ex-Chef Hunold soll Firmengelder veruntreut haben
Derweil sorgt ein Bericht der «Bild am Sonntag» für weitere Aufregung: Der Unternehmer und frühere Air-Berlin-Chef Joachim Hunold soll Firmengelder veruntreut haben. Die Boulevardzeitung beruft sich auf ein Gutachten des Wirtschaftsprüfungsunternehmens PWC von 2012, in dem es heisst, Hunold habe unter anderem «zu privaten Zwecken pflichtwidrig das Gesellschaftsvermögen geschädigt, indem er auf Kosten der Gesellschaft mit Geschäftsreiseflugzeugen zu privaten Zwecken flog.» Der Unternehmer wies die Vorwürfe umgehend zurück und betonte, sie würden jeglicher Grundlage entbehren. Sein Anwalt Christian Schertz teilte der Deutschen Presseagentur mit, sein Mandant habe sich völlig korrekt verhalten: «Private Flüge wurden auch privat bezahlt.» Air Berlin hingegen liess gegenüber der «FVW» verlauten, man nehme derartige Dinge sehr ernst. «Sämtliche Vorgänge der Vergangenheit werden im Zuge des Insolvenzverfahrens aufgearbeitet», sagte ein Air-Berlin-Sprecher gegenüber der Zeitschrift.

Downgrading des Topbonus-Status
Da sowohl Air Berlin wie auch Niki die Oneworld-Allianz am 27. Oktober verlassen werden, wird der Oneworld-Status, der eigentlich mit dem jeweiligen Air-Berlin-Status-Level erreicht wird, obsolet. Immerhin werden einzelne Oneworld-Mitglieder eine Teilanerkennung des Air-Berlin-Status ermöglichen, wie «Airliners.de» berichtet. Allerdings würden sie im Status zurückgestuft: British Airways werde den Vielfliegern, die bei Air Berlin den Status Silber, Gold oder Platin erreicht haben, den Bronze-Status gewähren – dies entspreche dem niedrigsten Oneworld-Status «Ruby». So müssten die Vielflieger auf den Lounge-Zugang verzichten. Bei dem Angebot von Iberia wäre dieser mit dem Übergang in den Status «Sapphire» jedoch möglich. Bei Finnair würden immerhin Silber-Member eine entsprechende Anerkennung zuteil.

Immerhin können Vielflieger die Topbonus-Meilen bei Etihad wieder einlösen – allerdings müssen die Buchungen bis zum 17. November eingehen. Zudem muss der Abflug bis zum 28. März 2018 erfolgen. (ES)