Kosten für Luftverkehr stiegen 2010 bis 2016 um 10 Prozent

Bundesamt für Statistik veröffentlicht Zahlen zum motorisierten Verkehr auf der Strasse, der Schiene und in der Luft.

Der motorisierte Verkehr auf der Strasse, der Schiene und in der Luft verursachte laut dem Bundesamt für Statistik (BFS) im Jahr 2016 Kosten in Höhe von 89,7 Milliarden Franken. Insgesamt entspricht dies mehr als 10‘000 Franken pro Einwohnerin und Einwohner. Drei Viertel der Kosten entfielen auf den Personen- und ein Viertel auf den Güterverkehr. Kein Verkehrsträger hat die entstandenen Kosten vollumfänglich selbst getragen.

Luftverkehr kostet 6,2 Milliarden Franken

Der Luftverkehr mit Linien- und Chartermaschinen kostete 2016 insgesamt 6,2 Milliarden Franken (inkl. Belly-Freight). Das sind 10% mehr als 2010 (5,6 Milliarden Franken), das Zweieinhalbfache im Vergleich mit dem gesamten Kostenwachstum von 4%. Kostentreiber war hier das kontinuierlich gewachsene Passagieraufkommen. Der bisherige Kosten-Höchststand ist im Luftverkehr allerdings schon 2015 erreicht worden. Anschliessend sind die Kosten aufgrund tieferer Kerosinpreise wieder etwas gesunken.

61% der Kosten entstanden durch die Anschaffung und den Betrieb der Flugzeuge, 18% durch Ausgaben für die Fluginfrastruktur und 20% durch Umwelt- und Gesundheitsschäden, insbesondere durch die Emission von Treibhausgasen. Von den Gesamtkosten des Luftverkehrs wurden 4,9 Milliarden Franken von den Fluggästen final in Form von Ausgaben für die Flugtickets getragen, während 1,2 Milliarden Franken als externe Umwelt- und Gesundheitskosten auf die Allgemeinheit überwälzt wurden. Die öffentliche Hand kam lediglich für 51 Millionen Franken auf, hauptsächlich indem sie die Flugsicherheit unterstützte.

Bahnverkehr kostete die öffentliche Hand 1,3 Milliarden Franken

Die Kosten des Personenverkehrs auf der Schiene beliefen sich 2016 auf insgesamt 9,2 Milliarden Franken (2010: 7,7 Milliarden Franken). Die Hälfte ist auf den Bau und die Instandhaltung der Schieneninfrastruktur (4,6 Milliarden) zurückzuführen und etwas weniger auf die Verkehrsmittel (3,9 Milliarden Franken). Von diesen Kosten wurden 7,3 Milliarden Franken direkt von den Transportunternehmen und 1,3 Milliarden Franken von der öffentlichen Hand finanziert. Nach Berücksichtigung aller Transfers trugen die Fahrgäste 4,0 Milliarden und die öffentliche Hand 4,5 Milliarden Franken der finalen Kosten.

Zwischen 2010 und 2016 sind die Kosten des Verkehrs um gesamthaft 4% angestiegen. Den grössten Kostenzuwachs verzeichnete mit 15% der Schienenverkehr.

Privater Verkehr ist am teuersten

Der private motorisierte Personenverkehr auf der Strasse kostete 2016 49,4 Milliarden Franken (2010: 50,0 Milliarden) und schlägt damit am meisten zu Buche. Davon entfielen 56% auf die Verkehrsmittelkosten für Personenwagen, Motorräder, Mofas und Privatcars (27,5 Milliarden Franken). Die übrigen drei Kostenkategorien machten jeweils zwischen 13 und 17% aus. (TI)