Lufthansa-Group: Neue Richtlinien für Reisebüros bei Flight Irregularities

Die Regeln für die Bearbeitung von Flugunregelmässigkeiten wie etwa Flugplanänderungen und Annullationen werden standardisiert.
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Swiss, Austrian Airlines und Lufthansa harmonisieren und standardisieren die Regeln für die Bearbeitung von Flugunregelmässigkeiten wie etwa Flugplanänderungen und Annullationen per 15. Mai 2019. Dies geht aus dem Agenten-Newsletter der Lufthansa-Gruppe hervor. Die Unterschiede sowie die Regeln unter den Schwester-Airlines waren bis dato völlig unterschiedlich und stellten die Reisebüromitarbeiter vor Herausforderungen. Neu soll es nun einfacher werden, bei Unregelmässigkeiten Fluggäste von einer Konzern-Airline auf eine andere umzubuchen. Brussels Airlines ist hierbei jedoch ausgenommen – bei den Belgiern gelten nach wie vor eigene Bestimmungen.

Das sind die wichtigsten Änderungen:
  • Neu können alle Flugunregelmässigkeiten in den Reisebüros verarbeitet werden. Die Restriktionen, die zuvor bei Swiss während 48 Stunden vor Abflug gelten, sind nicht mehr in Kraft.
  • Bei Flugannullationen sind keine Waiver für Reissues und Refunds mehr notwendig, sofern der Flug auf ein Swiss-Ticket (724) und eine Swiss-Flugnummer gebucht wurde. Ist der Flug jedoch auf eine andere Lufthansa-Group-Airline ausgestellt, muss nach wie vor ein Waiver ausgestellt werden. Dies aufgrund von technischen Restriktionen im Audit-Prozess.
  • Dasselbe gilt für annullierte Eurowings-Flüge. Bei Eurowings können bei Flight Irregularities unter Umständen aber nach wie vor Genehmigungen der Lufthansa notwendig sein.
  • Bei kurzfristigen Flugannullationen während dem Abflugstag lässt die LH-Gruppe mehr Flexibilität walten: So kann der neue Flug neu innerhalb der nächsten sieben Tage (statt wie bis anhin drei Tage) nach dem ursprünglichen Abflugstag in dieselbe Travel Class gebucht werden, wenn die ursprüngliche Buchungsklasse nicht mehr verfügbar ist.
  • Die Lufthansa Gruppe adoptiert die IATA Recommended Practice (RP) 1735 zur Unterscheidung von Long-Term-Timetable Changes bei mehr als einem Tag vor Abflug (Planned Schedule Change: SKCHG/SKED) und Short-Term Flight Irregularities, welche entweder einen Tag vor Abflug oder am Abflugstag selbst vorgenommen werden (Unplanned Schedule Change: INVOL/IRROP)
  • Alle Flugplanänderungen, die nicht kurzfristig sind, sollten mit S- in der Fare Calculation reissued werden – mit der Endorsement Eingabe SKCHG/FLIGHT/DATE
  • Bei kurzfristigen Flugplanänderungen (INVOL) gilt dasselbe mit der Entry I- in der Fare Calculation. Hierbei lautet die Eingabe in der Endorsement Box: INVOL/FLIGHT/DATE

Die Endorsement-Eingaben mit S- und I- sind absolut verpflichtend. Eine fehlende oder falsch eingetragene Endorsement Entry kann zu einem ADM führen. (ES)