Offener Brief an Air-Berlin-Mitarbeiter sorgt bei Eurowings für Unruhe

Was das Aus der Airline für die Mitarbeiter bedeutet, ist in vielen Fällen noch unklar.
Copyright: Gregor Schlaeger/Air Berlin

Seit Freitag ist Air Berlin Geschichte. Doch was dies für die Mitarbeiter unmittelbar bedeutet, ist in vielen Fällen unklar. Einige werden bereits in den nächsten Tagen für Eurowings zum Einsatz kommen und anderen wurde per Ende Oktober gekündigt. Die Nachrichtenagentur DPA berichtete unter Berufung auf eine interne Air-Berlin-Mitteilung am Montagnachmittag, die Fluggesellschaft habe nun Hunderte Mitarbeiter freigestellt – Piloten Flugbegleiter und Bodenpersonal. Die Betroffenen könnten in eine Transfergesellschaft wechseln, hiess es. Eine konkrete Zahl der Kündigungen nannte das Unternehmen jedoch nicht. Nun soll mit den Arbeitnehmervertretern ein Interessenausgleich und ein Sozialplan vereinbart werden.

Wer fliegt für wen wohin?
Der Deal zur Übernahme von 81 Flugzeugen durch Lufthansa besteht schon länger, doch darf der Kranich noch nicht alle Flugzeuge einsetzen, bis der Deal definitiv von der EU-Kommission genehmigt wird. Die Air-Berlin-Töchter Niki und Luftfahrtgesellschaft Walter (LGW), die nicht insolvent sind, können den Flugbetrieb derweil fortführen. So werden ab dem 1. November etwa auch Air-Berlin-Maschinen über LGW für Eurowings fliegen. Wer welche Strecken in Zürich fliegt, ist aber noch nicht wirklich klar.

Offener Brief zeichnet düstere Stimmung bei Eurowings
Das Portal «Austrian Aviation» veröffentlichte gestern einen offenen Brief von anonymen Mitarbeitern von Eurowings Europe. Der Brief richtet sich an die ehemaligen Beschäftigten von Air Berlin. Darin heisst es: «Die Lufthansa Group bzw. die Eurowings-Dachgesellschaft versucht über die Presse das Bild eines tollen und fairen Arbeitgebers zu zeichnen. Zum Teil gezielte Falschinformationen und Lügen über ‘deutliche Gehaltssteigerungen’ und ‘tausende Bewerber’ sollen euch beeinflussen und den Druck erhöhen, sich doch endlich zu bewerben. Öffentlich hinterfragt wird wenig und die Meisten werden davon ausgehen, dass die Lufthansa Group faire Arbeitsbedingungen bietet.» Der Brief zeichnet ein düsteres Bild und berichtet von einer miserablen Stimmung. Bisher hat Eurowings noch keine Stellungnahme dazu abgegeben. (ES)