S3-Parabelflüge heben nicht ab

Gericht schickt Waadtländer Raumfahrt-Unternehmen in Konkurs.
Pascal Jaussi, S3

Nachdem das Konkursamt noch einen Aufschub bis März 2017 gewährt hatte, hat nun das zuständige Regionalgericht das in Payerne ansässige Unternehmen Swiss Space Systems (S3) in Konkurs geschickt. Zwar kann innert zehn Tagen noch Rekurs gegen diesen Entscheid eingelegt werden. Doch kaum jemand geht wohl davon aus, dass das hoch verschuldete Unternehmen noch gerettet werden kann – geschweige denn, dass die ersten Parabelflüge wie einst geplant ab Januar 2017 stattfinden werden. «La Liberté» spricht von Schulden in Höhe von mehr als CHF 6,6 Mio. In der «24 heures» erklärt Pascal Jaussi, Gründer von S3 (Foto), dass er nicht in Panik verfalle und sicher sei, alle Voraussetzung für einen Aufschub des Konkurses zu erfüllen. Das deutet darauf hin, dass er gegen den Entscheid des Regionalgerichts Rekurs einlegen wird.

Bereits im November berichtete TRAVEL INSIDE online über die erneute Verschiebung des Starts der Parabelflüge, bei der die Passagiere die Schwerelosigkeit erleben können. Das Internetportal «Qoqa» hatte zudem seinen Kunden Tickets im Gesamtwert von CHF 160’000 zurückerstattet, da man sicher sei, dass die Flüge im Januar nicht stattfinden würden. In den letzten Wochen zeichnete sich ein drohender Konkurs immer mehr ab (TI Nr. 49/8. Dezember). Jean-Claude Fert, dessen Genfer Reiseunternehmen für die weltweite Vermarktung der Tickets verantwortlich ist, bestritt damals nicht, dass die Frage des Konkurses im Raum stehe. Er habe bereits etliche Tickets für die Parabelflüge verkauft. Sollte S3 wirklich bankrott gehen, so würde er alle bereits einbezahlten Beträge den Kunden zurückerstatten.

Trotz des Konkurses von S3 gibt es Parabelfüge in der Schweiz: Am 22. Oktober 2016 startete der erste öffentliche Parabelflug durch Air Zero G und Dovespace, letzteres eine Marke von Nussbaumer Reisen unter der Leitung von Natalie Dové, die für die Vermarktung der Flüge im deutschsprachigen Raum zuständig ist.