Sprunghaft mehr renitente Passagiere

Die IATA konstatiert eine bsorgniserregende Entwicklung.

Die Zahl der Zwischenfälle mit renitenten Fluggästen ist im Jahr 2022 von einem Zwischenfall pro 835 Flügen im Jahr 2021 auf einen Zwischenfall pro 568 Flüge gestiegen, teilte die IATA auf ihrer Jahresversammlung in Istanbul mit. Die häufigsten Kategorien von Zwischenfällen im Jahr 2022 waren laut IATA Nichteinhaltung von Vorschriften, Beschimpfungen und Trunkenheit. Jede Kategorie hat gegenüber 2021 zugenommen.

Die Nichteinhaltung von Vorschriften stieg um etwa 37% auf 0,31 pro 1000 Flüge, verglichen mit 0,22 im Vorjahr. Die verbalen Ausfälligkeiten stiegen von 0,14 auf 0,22 Vorfälle, und die Trunkenheit lag bei 0,17 gegenüber 0,11. Körperliche Übergriffe nahmen im Vergleich zum Vorjahr um «alarmierende 61% zu», sind aber mit einem Vorfall pro 17’200 Flüge weiterhin selten.

«Der zunehmende Trend bei den Vorfällen mit renitenten Passagieren ist besorgniserregend», sagte der stellvertretende IATA-Generaldirektor Conrad Clifford in einer Erklärung. «Es gibt keine Entschuldigung dafür, den Anweisungen der Besatzung nicht zu folgen.»

Zu den häufigsten Verstössen gehörten das Rauchen von Zigaretten, E-Zigaretten, Vapes und Puff-Geräten in der Kabine oder auf der Toilette, das Nichtanlegen der Sicherheitsgurte auf Anweisung, die Überschreitung der Freimenge für Handgepäck oder die Nichtaufbewahrung des Gepäcks bei Bedarf sowie der Konsum von eigenem Alkohol an Bord.

Die IATA empfiehlt den Regierungen, das Montrealer Protokoll 2014 zu ratifizieren. Diese Vereinbarung soll sicherstellen, dass die Regierungen über die notwendigen rechtlichen Befugnisse verfügen, um renitente Passagiere, sogenannte «unruly Passengers», unabhängig von ihrem Herkunftsland zu verfolgen. Bislang haben laut IATA erst etwa 45 Länder, auf die 33 Prozent des internationalen Passagierverkehrs entfallen, das MP14 ratifiziert.

Die IATA fordert ausserdem den Austausch von Best Practices und Schulungen zur Deeskalation von Vorfällen sowie die Zusammenarbeit mit Partnern aus der Branche, wie Flughäfen, Bars und Restaurants sowie Duty-Free-Shops, um eine Sensibilisierungskampagne für die Folgen von ungebührlichem Verhalten zu entwickeln.

(Business Traveltip)

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