Swiss Skies plant vier weitere Basen in Europa

Mitgründer Alvaro Oliveira rechnet mit einer Auslastung der Billig-Langstreckenflüge von 68 Prozent.
A321LRneo
© Airbus

Bisher war wenig Konkretes zu den Plänen von Swiss Skies bekannt, wie die Airline-Manager ab Basel Billiglangstreckenflüge anbieten wollen. Lediglich die Ziele wurden kommuniziert – innerhalb von fünf Jahren wolle man einen Umsatz von USD 1,5 Mia. erreichen, bereits im dritten Jahr wolle man profitabel sein.

«Die Friedhöfe sind voll von toten Fluglinien»
Alvaro Oliveira, Mitgründer des Projekts, nahm nun in einem Interview Stellung. So laufe die Investorensuche durchaus gut; mittlerweile hätten die Gründer bereits zwei Millionen US-Dollar von «friends and family» erhalten. Dass Investitionen in eine Airline ein Risiko darstellen, sieht Oliveira anders: «Die Friedhöfe sind voll von toten Fluglinien! Ich glaube, da herrscht bei vielen ein Missverständnis. Vor allem die alten, etablierten Airlines haben Mühe, aber Lowcoster wie Ryanair sind sehr profitabel», sagte er gegenüber der «Bilanz».

Dementsprechend wolle er das Konzept von Easyjet und Ryanair auf die Langstrecke übertragen. So sollen die Flieger täglich 15 Stunden in der Luft sein und die günstigen Airports in den Nischenmärkten anfliegen. Einmal mehr bekräftigte Oliveira, dass die Preise rund 30% unter jenen der Linienfluggesellschaften liegen werden. Die Tickets sollen denn auch direkt übers Internet verkauft werden.

Vier weitere Basen in Europa geplant
Etwas konkreter wurde Oliveira betreffend dem Business-Modell. So werde Swiss Skies nicht nur ab Basel fliegen, sondern man plane vier weitere Basen an Standorten in Europa, wo es bisher noch keine Langstreckenflüge gebe. «Wir werden Ziele für Ferienreisende und Geschäftsreisende bedienen und vorne in der Kabine auch Liegesitze einbauen. Und wenn die Nachfrage über dem Atlantik saisonbedingt schwächer ist, könnten wir Urlauber mit Zwischenstopps bis nach Australien fliegen.»

Eine kalkulierte Auslastung von 68 Prozent
Zu den hochgesteckten Zielen, in fünf Jahren 38 Flugzeuge zu betreiben und nach drei Jahren schon profitabel zu sein, äusserte sich Oliveira wie folgt: «Wir müssen vor allem die Kosten im Griff haben, unser Businessplan ist sehr fein ausgearbeitet: Wir kalkulieren für unsere Flüge am Anfang vorsichtig mit einer Auslastung von 68%. Auch Preiskämpfe von etablierten Konkurrenten wie Swiss haben wir einberechnet.» (TI)